Nihilistische Selbstverleugnung, gepaart mit Größenwahn

Nihilistische Selbstverleugnung, gepaart mit Größenwahn
Entwurzelung alles Seienden aus dem Sein“, während das noch mit „Hass“ betitelt werden kann, stünde das hier „die erste Reinigung des Seins von seiner tiefsten Verunstaltung durch die Vormacht des Seienden“ für Selbsthass. Nihilistische Selbstverleugnung, gepaart mit Größenwahn. Wir Deutsche scheinen uns seit Nietzsche und Wagner davon nicht mehr lösen zu wollen. Der eine lässt Zarathustra aufleben, der andere die „Götter“ in die Dämmerung verfallen. Für mich ist das die Strafe auf das zu viele Denken bei zu wenig Handeln. Die notwendige Folge von Trennung der Theorie von der Praxis. Es wundert mich eines Heideggers wahnwitzige Parawelt überhaupt nicht, sowenig wie es auch eine andere Erklärung für diesen Wahn geben könnte. Eine Syphilis im Endstadium vielleicht? Doch die schändlichste, zumal völlig überflüssig gewesene, Hinterlassenschaft Heideggers, ist die im linken Lager.

Die Tat so verabscheuend wie das Werden
@Haas: Das „psychotische Verfangen-Sein“ ist Folge jenes notwendigen Phantasmas, welches Marx dem bürgerlichen Subjekt ganz generell bescheinigt. Wenn man Heidegger als Philosoph des Nationalsozialismus ausmacht, mag man ihm in persönlicher Hinsicht sogar Unrecht tun; doch objektiv ist er das. Doch in dem Sinne kaum mehr als man das der bürgerlichen Philosophie, sprich: der Staatsapologie als solche bescheinigt. Jeder Versuch den Agnostizismus zu überwinden, doch dabei die Schranken der bürgerlichen Philosophie, also den Idealismus, unangetastet zu lassen, lässt den bürgerlichen Philosophen in der einen oder anderen Form des Totalitarismus enden. Die Seins-Vergessenheit rein geistig aufheben zu wollen, ist ja gerade Ausdruck eines solchen philosophischen Idealismus‘ und darin zugleich radikale Antidialektik. Die Tat so verabscheuend wie das Werden. Auch wer heute die gegebene Gesellschaft, sprich: die kapitalistische, für „alternativlos“ hält, hat den Totalitarismus schon verinnerlicht.

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