Die Mythen des Kapitals und das „notwendige Phantasma“ des bürgerlichen Subjekts
Man muss wohl Anglo-Amerikaner sein, um zu verstehen, warum hier etwas auf den „Neo-Liberalismus“ als Begriff gebracht wird, was dem kapitalistischen System im Ganzen von Beginn an innewohnt. Die zugespitzte Polemik gegen das neo-liberale Subjekt, oder hier: neo-liberale Selbst – vermutlich dasselbe meinend wie Subjekt, allerdings aus einer psychologisierenden Sicht –, behindert die Kritik der Politischen Ökonomie des Kapitals als Kritik auch an dessen Ideologie. Marx betitelte die Ideologie des Subjekts des Kapitals nicht von ungefähr als ein „notwendiges“ Phantasma. Ein nicht hintergehbares innerhalb des bürgerlichen Klassenstandpunktes. Die „Kritik der Politischen Ökonomie“ lüftet die Mythen des Kapitals, indem es sich aber auf einen anderen Klassenstandpunkt stellt – auf den der ausgebeuteten Klasse. Doch diesen Standpunkt auf die Höhe der modernen Wissenschaft bringend, und damit allen ideologischen Spielarten des Kapitals eine revolutionäre Ideologie und Theorie entgegensetzend.
faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/identitaetsmanagement-das-neoliberale-selbst
2 Trackbacks
[…] Noch ist es eine philosophische Frage „Damit stellt sich die Frage, ob nicht sämtliche unserer Freiheitsvorstellungen ihrerseits obsolet geworden sind.“ Noch ist es eine philosophische Frage, nicht nur sozial-ökonomische. Und auch keine rein neurologische. Richtig, den Weltstaat haben wir noch nicht, jedenfalls nicht als politisches Gebilde. Aber sehr wohl als abstraktes, als Bewegung des Kapitals. Und diesbezüglich sind unsere Freiheitsvorstellungen, soweit sie den Horizont dieser Kapitalbewegung nicht überschreiten, immer schon Illusion gewesen. Sich in das Denken der Herrschenden zu versetzen, mag taktisch klug erscheinen, doch sozialpsychologisch betrachtet, kreieren wir da eine Art Sklavenseele. Das haben wir nicht nötig. Noch lange nicht. Das zumindest hat uns die Aufklärung gelehrt. Revolutionären Marxisten ist das nichts Neues, nämlich, dass der sog. Kalte Krieg um Einflusssphären geführt wurde. Geglaubt hat man ihnen nicht nur deshalb nicht, da man an diesen Einflusssphären Teil hatte, sondern auch, ob der eigenen ideologischen Verblendung. […]
[…] Mitteln, um mal ihren etwas holzigen Begriff zu gebrauchen. Der „Markt“, im Sinne eines „Fetisch“ – als Objekt eines „falschen Bewusstseins“ – was nicht im Widerspruch steht zu seinem polit-ökonomischen Kategorie-sein (ich verweise […]