Es wird Zeit, das Thema zu entheucheln

Es ist ungalublich, aber den Beitrag „Der Missbrauch liegt tiefer…“ hat die Redaktion wieder gelöscht. So blank liegen dort die Nerven, im Angesicht der Gefahren für die schwarz-gelbe-Koalition. Oder liegt es an der Aufbereitung des Themas ganz generell?
Starte dennoch einen 2. Versuch.
Nachtrag: Gestern nun, 2 Tage nach dem 1. Posting und einen Tag, nach dem 2., wurde der Beitrag on der FAZ-Redaktion vendlich freigeschaltet. Wie freundlich. Denn die Karawane dürfte weitergezogen sein.

Es wird Zeit, das Thema zu entheucheln
Okay, es ist Wahlkampf. Doch eigentlich könnte mir das Schicksal dieser Partei der Grünen am A…. vorbeigehen. Doch die Heuchelei reicht jetzt. Wir leben im Vereinten Europa. Nicht wahr? Und vor wenigen Tagen wurde ich von einer jungen Albanerin darüber aufgeklärt, dass in Albanien, wie im gesamten postkommunistischen Balkan, Mädchen im Alter ab 10 Jahren in die Diskotheken gehen. Dort Männer kennenlernen und mit 17, ich zitiere: „mit allem durch sind“. Bis dahin haben nicht wenige von ihnen 100 Sexualkontakte gehabt. Nun belehrt darüber, wie die Welt der Erwachsenen ist, entscheiden sie sich – ganz konsequent – diese Erfahrungen in Geld umzusetzen. Wenn sie dann schwanger werden, lassen sie die Babys bei den Großeltern und machen sich auf den Weg z.B. nach Deutschland. Dort werden sie dann Sex haben mit Männern, ganz „normalen“, doch in aller Regel ab 50 aufwärts. Mag sein, dass diese Männer nicht bemerken, dass sie einen Lolita-Komplex haben, aber diese Mädchen sind entsprechend sozialisiert.

Der Missbrauch liegt tiefer, ist somit alltäglicher
@Alper, @Dr. Schmidt, @Kratzheim: Es geht mir hier weniger um die rechtliche Seite, als um die ethische, die ja wohl keine Grenzen kennt. Sondern um eine „Betroffenheit“, die mir wie Heuchelei vorkommt. Ich verabscheue Pädophilie, wie jede Art des sexuellen oder auch psychischen Missbrauchs, nicht nur an Schutzbefohlenen. Und genau aus diesem Grund habe ich diese Geschichte erzählt. Und als ein Herr Brüderle damit prahlte, wie er sich mit 28-jährigen jungen Damen auskenne, war ich entsetzt. Über dessen Mangel an Selbstsicht. Empört natürlich auch über das Machtbewusstsein, dass da die fehlende Würde dieses Mannes zu überspielen suchte. Der Missbrauch liegt tiefer, fängt früher an und ist daher alltäglicher, als wir das am Beispiel der Pädophilie demonstriert sehen wollen. Übersehen wir das, dann bleibt unsere Empörung fruchtlos. Es überschreitet der Grenzen, dessen „Selbst“, dessen „Ich“ immer wieder an die unsichtbaren Grenzen eines Missbraucht-Seins stößt. Empören wir uns dagegen, ganz grundsätzlich. Gleich wo auch immer. Leben wir danach.

faz.net/aktuell/politik/inland/paedophilie-debatte-neue-vorwuerfe-gegen-volker-beck

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2 Trackbacks

  • Von Dem Fetisch der Zeit verfallen am 21. September 2013 um 10:28 Uhr veröffentlicht

    […] « Es wird Zeit, das Thema zu entheucheln […]

  • Von Wo der Sexismus keine Grenzen mehr kennt am 9. Oktober 2013 um 21:02 Uhr veröffentlicht

    […] Zumal es nicht viele Staaten geben dürfte, die Pädophilie legalisieren. Merkwürdig? Doch wer den Zusammenhang zwischen Patriarchat, Frauenfeindlichkeit, Sexismus und Pädophilie nicht zu erkennen vermag, dem entzieht sich nicht nur die eigentliche gesellschaftliche Relevanz […]

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