Gegen den herrschenden Nonsens

Gegen den herrschenden Nonsens
Die Diskussion um das Nichtwählen bringt den eigentlichen Gewinn, gleich ob aktiv oder passiv, organisiert-alternativ, also bewusst oder aus Verzweiflung. Denn sie bricht eine ganz andere Aporie, nämlich die der „Alternativlosigkeit“, welche ja in Wirklichkeit selbst nur Verzweiflung offenbart. Und es macht dem „kleineren Übel“ den Garaus. Mag sein, dass auch das Nichtwählen als das kleinere Übel erscheint. Doch, wie gesagt: die Debatte macht‘s. Und da schadet auch die Keule des Nihilismus nicht. Denn nihilistisch ist diese Gesellschaft längst. Doch autistisch erst seit Jüngstem. In einer Zeit, in der es der politischen Kaste, wie der herrschenden Klasse insgesamt, am A…. vorbeigeht, was der Bürger vorbringt, ist Nihilismus zweitrangig. Dem Autisten so etwas wie Respekt vor der Sprache beibringen zu wollen, mag eine starke Herausforderung sein, doch vielleicht lernt der Bürger selbst dann das Sprechen, das neue, gegen das postmoderne „Neusprech“, den herrschenden Nonsens, versteht sich.

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3 Kommentare

  1. tricky1
    Am 30. August 2013 um 12:38 Uhr veröffentlicht | Permalink

    Woran wollen Sie es festmachen, dass es am A. vorbeigehe?

  2. Am 30. August 2013 um 13:56 Uhr veröffentlicht | Permalink

    Das überrascht mich jetzt. Ich halte Sie für einen gut informierten Zeitgenossen. Hätte also nicht erwartet, dass Sie das in Frage stellen. Gerade die FAZ-Foren laufen doch über, ob all der diesbezüglichen Beschwerden.
    Stellvertretend zitiere ich Juncker. Einem EU-Bürokraten, wie man ihn erfinden müsste, wenn es ihn nicht gäbe. Doch plauderte er nur das aus, wonach die übrige Kaste handelt: “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”(Zitiert nach:
    forum.spiegel.de/f22/ergebnisse-zur-euro-rettung-ausgeplaudert-juncker-aergert-sich-ueber-wiener-ministerin). Das ist übrigens Pragmatismus von der übelsten Sorte.

  3. tricky1
    Am 30. August 2013 um 20:21 Uhr veröffentlicht | Permalink

    Sie verwenden den vulgären Ausdruck offenbar ganz anders. Bei meinem seltenen Gebrauch wäre er im obigen Beispiel nicht anwendbar, weil ja die Reaktion beobachtet und dementsprechend gehandelt wird.
    Ich verwende es, wenn überhaupt, nur in den Fällen wo das weitere Verhalten absolut stur ist.

Ein Trackback

  • Von Für Merkel wie im Schmuddelsandwich am 8. September 2013 um 19:56 Uhr veröffentlicht

    […] konservative Klientel beim „Fremdgehen“ zu hindern sucht. Nicht mit den „Linken“, doch die AfD wäre dieser schon ein Seitensprung wert. Und wenn‘s derer dann zu viele werden, die es mit der […]

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