Superrevolutionarismus
Hier haben wir das Problem, dass es dem Kapital gelungen zu sein scheint, selbst den Widerstand gegen das Kapital (gegen das kapitalistische Patriarchat hier) zu kommerzialisieren. Schon bereits im Vorfeld einer jeden neuen Protestform geht diese als Hype durch die Medien und ist damit frei verfügbar für jede Art von Missbrauch. Die Protestgeste als Geschäftsmodell. Der slowenische Kultphilosoph Slavoj Žižek hat dagegen die zum Superrevolutionarismus gestylte quasi Anti-Geste formuliert: Ich möchte lieber nicht! Aber auch das scheint mir ein Missbrauch zu sein, nämlich des eigentlich schon totgeglaubten aristokratisch konnotierten Klassendünkels. Man ist revolutionär, weil man sichs leisten kann. Und so scheint es auch mit dem (post)modernen Feminismus zu sein. Diesen leistet man sich offenbar nur noch im Designerkleid, bevorzugt vielleicht, da auch das teuer sein kann, im tiefen Dekolleté.
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