Der Feind ist das Unbegriffene
Im „world-wide-war“, so der Titel einer ZDF-Reportage heute in Phönix, gibt es kein Freund-Feind-Schema. Dieser Krieg ist ein Krieg jeder gegen jeden. Noch erscheint uns das als absurd. Der von der Vernunft geprägte Mensch wehrt sich gegen eine solch paranoide Realität. Nur dem kranken Menschen, dem „Borderliner“, ist solches unbesehen Gewissheit. Sprüche wie: dein bester Freund kann morgen dein schlimmster Feind sein, haben aber längst das Reich des Absurden verlassen. Denn die Gesellschaft kontaktiert gerade die Absurdität. Erich Fromms „Pathologie der Normalität“, worauf sich auch immer wieder Mitscherlich bezog, sollte uns endlich auch eines Brechts Diktum begreiflich machen helfen: Es gibt nicht das Gute Leben im Schlechten. Sowenig wie das Gute getrennt vom Bösen. Die „Achse des Bösen“/der „Feind“, das ist das Unbegriffene. In uns allen. Die NSA ist in uns allen. Wie die Struktur eines Borderliners.
faz.net/aktuell/politik/ausland/kommentar-freund-und-feind
Ein Trackback
[…] sind für Außenstehende kaum als „gestört“ zu erkennen. Ihr Gestörtsein scheint wunderbar zu gewissen Merkmalen unserer aktuellen Gesellschaft zu passen. Freundschaften wie Beziehungen sind für sie immer so etwas wie ein Geschäft. „Wer […]