Der „griechische Geist“ war eine Neuschöpfung des deutschen Idealismus

Diesen Beitrag muss ich nun tatsächlich ein 2. Mal posten. Die Erinnerung an das „1000-jährige Reich“ kommt wohl nicht ganz gelegen. Auch ein 3. Versuch zeigte sich als erfolglos. Das ist wirklich eine traurige Zensur.
Nachtrag: Da die FAZ diesen Beitrag konsequent unterdrückt, habe ich ihn heute mit folgenden Vorspann an die Zeit-Online gesendet:
Der „griechische Geist“ – Neuschöpfung des deutschen Idealismus
(Vorspann, oder: warum der Text in der FAZ unterdrückt wird).
Meine Kritik (siehe unten) an dem Geschichtsrevisionismus Flaigs wurde in der FAZ.net nicht gebracht. Ich sehe diese Zensur im Kontext einer offenkundigen Hinwendung, auch und gerade des Feuilletons, nämlich unter dem neuen Feuilletonchef Patrick Bahner, zur Neuen Rechte.
Einer Rechte, die den Schulterschluss mit dem rechtsradikalen Pseudointellektuellenblatt „Junge Freiheit“ zu suchen scheint (siehe auch: „Wo Foltern legitim sein soll“, was ebenfalls nicht gesendet wurde). Einer Rechte, die sich unter der Flagge des Antiislamismus in die Toga des bürgerlichen Revolutionärs hüllt. So wie ich das hier beschrieben habe .

Der „griechische Geist“ war eine Neuschöpfung des deutschen Idealismus
„…, dass die Vergangenheit der Deutschen als Teil der europäischen Kultur mindestens bis zur griechischen Klassik zurückreicht.“ Ach ja? Und wo blieb diese Klassik während jener 12 Jahre? Im Übrigen: Schon Hitler referierte auf die letzten 1000 Jahre. Wie kann das angehen? Nun, indem das deutsche Volk vielleicht „kein normales Volk“ ist. Oder liegt im „Normalen“ das „Pathologische“? – um mal mit Mitscherlich zu reden. Aber verlassen wir diese Ebene des Aphorismus und sehen uns diese 1000 Jahre an. Ab Karl dem Großen soll dann wohl in Deutschland, bzw. im Frankenreich, die griechische Demokratie geherrscht haben!? Können Sie sich wirklich nicht vorstellen, warum sich Hitler so problemlos hat auf jene 1000 Jahre berufen können? Kein Mittelalter war so finster wie das deutsche. Die Pogrome an den Juden wurden eigentlich nur im zaristischen Russland noch übertroffen. Der „griechische Geist“ war eine Neuschöpfung des deutschen Idealismus. Genau jenes Idealismus, der dank seiner romantischen Verklärungen – die den demokratischen Aspekt stets überlagerten (nur bei Hölderlin vielleicht nicht!)- dann den Nationalsozialismus hervor brachte. Auch wenn Habermas nicht mein Leibphilosoph ist, so in etwa dürfte er das wohl gemeint haben.

faz.net/historikerstreit-die-habermas-methode-18-07-2011

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2 Trackbacks

  • Von Noch nie in der Geschichte hat es Sinn gemacht, sich was vor zu machen! am 6. Dezember 2012 um 03:33 Uhr veröffentlicht

    […] vormals so wie Heidegger ebenfalls ein Anhänger des Nationalsozialismus, wollte darin „die Pathologie der Normalität“ erkannt […]

  • Von Der Feind ist das Unbegriffene am 24. Oktober 2013 um 18:14 Uhr veröffentlicht

    […] des Absurden verlassen. Denn die Gesellschaft kontaktiert gerade die Absurdität. Erich Fromms „Pathologie der Normalität“, worauf sich auch immer wieder Mitscherlich bezog, sollte uns endlich auch eines Brechts Diktum […]

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