Unser aller blinder Fleck

Nachtrag: Ganz offensichtlich bin ich seit einiger Zeit in den FAZ-Blogs geblockt. Angemeldet kann ich nichts senden. Nur da, wo ich als Gast schreiben kann, komm ich noch rein. So wie hier. Doch auch dieser Beitrag wurde erst freigeschaltet, nachdem die Herde weitergezogen war. Zum Guardian-Bashing. Don Alphonso spielt noch den Liberalen, doch in Wahrheit ist er längst einer der schlimmsten Hardliner in der FAZ. Seit einiger Zeit betreibt der dort das übelste Linken-Bashing. So wie jetzt gegenüber dem Britischen „Guardian“, den er den Rechten zum Fraß vorwirft. Dass der quasi ausgewiesene Rechte Thorsten Haupts (ThorHa) das Reigen dann eröffnet, ist schon keine Ironie mehr, sondern unmittelbarer Ausdruck dieses bösartigen Komplotts zwischen dem pseudolinken „Bohème“ und dem offenen Chauvinisten Haupts. Und man muss sich nicht wundern, was für ein Rattenschwanz dem folgt. Die meisten Leserkommentare könnten so auch in der BILD stehen. Vernünftige Antworten auf solche Leserzuschriften vermisst man so sehr wie eine Kritik an meinen. Doch er zensiert mich mit allen möglichen miesen Tricks, zu denen gehört, dass er sich dazu nicht bekennt. Ja, mich nicht einmal wahrnimmt. Er zielt wohl darauf ab, mich als paranoiden Wichtigtuer erscheinen zu lassen. Als jemand, der kein Gehör findet, und sich daher in solche Vorwürfe flüchtet. So raffiniert wie sinnlos. Denn seine eigenen Beiträge bestätigen, dass die Verschwörungstheoretiker immer die Rechten sind, ja sein müssen, ob einer fehlenden kategorialen Kritik. So werden seine Beiträge nicht zufällig immer paranoider. Getragen von so viel Hass wie Dummheit. So substanzlos wie feige. Nämlich dann, wenn er gegen Linke, Antifaschisten und Feministen hetzt. Bevorzugt in dieser Kombination. Das fällt mir jetzt nicht leicht, wenn ich das sage, denn der Schwere des Vergleichs bin ich mir bewusst: Aber das hat schon Stürmer-Qualität. Und nicht, weil ich von ihm so hinterhältig geblockt werde, sondern wegen der nicht mehr zu übersehenden Tendenz seines Schreibens, engagiere ich mich überhaupt innerhalb seines Blogs, und zwar zunehmend gegen ihn. Die von mir in meinen Beitrag hineingelegte Parabel, kommt daher auch nicht umhin, die hinterhältige Masche mir gegenüber in den Kontext zu stellen, wo sie hingehört: die Entlarvung seiner Paranoia in Bezug auf die Linke.

Unser aller blinder Fleck
Ich bin mir nicht sicher, ob wir die Welt (die Leute) danach beurteilen sollen, wie sie sich im Netz darstellt (darstellen), und wenn sie sich dort noch so üppig/omnipotent präsentiert/präsentieren. Noch sehe ich eine Menge echte Menschen; und die machen mir Sorgen genug. Ich weiß nicht, ob das Zufall ist, oder ob es an meiner gesteigerten diesbezüglichen Sensibilität liegt, dass mir in letzter Zeit so viele Real-„Gestörte“ begegnen. Da sich einige darunter als solche sogar offen outen, kann es nicht nur Zufall sein, bzw. meiner persönlichen Perspektive geschuldet. Nicht wenige darunter bezeichnen sich unumwunden als „Borderliner“.

Ich weiß nicht, ob ein solches Outing als kokette Angepasstheit an den Zeitgeist zu bezeichnen wäre, oder ob es diesen Zeitgeist nicht tatsächlich repräsentiert? Letzteres wäre erstaunlich, denn kaum ein Borderliner erkennt sich als solcher selber. Wie auch immer: einige darunter müssen echt sein. Und die allertypischste Erscheinung scheint mir eine ganz spezielle Abwesenheit zu sein. Nicht die „autistische“ (das wäre ein weiteres Phänomen), sondern die Abwesenheit von etwas, das wir gestern noch „Empathie“, Sehnsucht, oder gesunde Triebe nannten. Diese Menschen machen mir Sorgen. Es sind die, die die Kinder von heute und morgen machen oder nicht, erziehen oder nicht, und: die sich lieben oder hassen, oder eben nicht. (Schon meine Sorge um das, dürfte von diesen Menschen vermutlich gar nicht mehr verstanden werden; denn in dieser Zukunft werde ich ja nicht mehr sein!)

Es sind Leute, deren wichtigster Partner eigentlich der Psychiater sein sollte, wenn dieser nicht selbst gestört wäre. So kenne ich da ganz persönlich eine Person, die, nach ihrem eigenen Bekunden, sich weigert, als Psychotherapeutin und Psychologin, Borderliner zu therapieren, weil die „absolut keine Krankheitseinsicht hätten“; dabei aber nicht registriert, dass sie selber ein Borderliner ist.) Und darin zeigt sich eben nicht nur ein ganz besonderer Witz, in Bezug auf das Verhältnis zwischen sog. Normalen und Gestörten, sondern auch und besonders in Bezug auf uns alle: in Bezug nämlich auf unser aller blinder Fleck. Vielleicht bin ich gar nur der einzige „Gestörte“ hier?

http://blogs.faz.net/deus/2016/05/04/wie-man-den-hass-im-netz-beendet-3370/

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