Vom Standpunkt des Klassenkampfes

Vom Standpunkt des Klassenkampfes
Wenn wir schon von Klassen reden, dann doch bitte vom Standpunkt des Kampfes dieser Klassen. Und dann beginnen wir gleich mit der „Arbeiterbewegung“. Dass die Wanderungsbewegung mit dem Aufschwung der Arbeiterbewegung in des Kapitals Kernländern verebbte, lässt den Eindruck entstehen, dass die Arbeiterbewegung dafür verantwortlich sei. Wichtiger und vermutlich auch richtiger ist der Hinweis auf den 1. Weltkrieg. Inzwischen haben wir die Epoche des Finanzkapitals erreicht, und damit die Zunahme der Bedeutung des Kapitalexports. Das Kapital wird zu den Arbeitern gebracht, statt die Arbeiter zum Kapital. Was natürlich bedeutet, dass die vom Arbeiter erzeugten Überschüsse an Kapital in die Eroberung der wohlfeilen Arbeits- und Rohstoffmärkte der bis dato noch unterentwickelten sog. 3. Welt gehen, statt in die Verbesserung der Lebenslage der arbeitenden Klassen „zuhause“. Und so durfte das revolutionäre Proletariat erfahren, dass auch die Bourgeoisie kein „Vaterland“ hat. Und darüber hinaus muss es die bittere Wahrheit schlucken, dass seine Chance sich als internationale Klasse zu formieren, eben genau in dieser „Vaterlandslosigkeit“ des Kapitals liegt. In dessen Profitgier – genauer. Diese Paradoxie ist es, die auch die Klasse der Proletarier in Revolutionäre und Chauvinisten spaltet. In die, die begreifen, dass das Proletariat nicht nur kein Vaterland hat, sondern auch keine Vergangenheit, sondern nur Zukunft, und die, die glauben, dass die Bourgeoisie sich ihrer erbarmt.

zeit.de/politik/ausland/2015-04/fluechtlinge-frankreich-europa-wirtschaft-afrika

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