Agenten einer Welt, die im Sterben liegt

Agenten einer Welt, die im Sterben liegt
Die „offene Gesellschaft“ kann man auch als das Synonym für das marxsche „Reich der Freiheit“ lesen. Also wenn wir nicht mehr von ökonomischen Gesetzen getrieben sind, welche ja in Wahrheit Ausdruck unserer „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (vgl. auch „Selbstgesetzte Unfreiheit“) sind, um jetzt mal Kant auf marxistische Weise zu lesen. Was auch immer die „Gründe“ für dieses schreckliche Attentat waren, ich persönlich glaube nicht an einen authentischen islamistischen Hintergrund (vgl. mein „Die Berührung der Extreme“): die Menschen, die diese Tat verübten, sind Agenten einer Welt, die schon lange im Sterben liegt, sich aber der diesbezüglichen Gewissheit mit magischen Praktiken zu entwinden suchen. Mit Praktiken also, die dem „Reich der Notwendigkeit“ entlehnt sind. Wenn wir diese Kräfte überwinden wollen, müssen wir die dahinterliegenden „ökonomischen Notwendigkeiten“ überwinden, und mit diesen die letzte der Gesellschaften, die jenen Notwendigkeiten bisher blind folgt – die kapitalistische Klassengesellschaft.

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