Die Berührung der Extreme
„Der bisherige Laizismus beruhe auf einer „krassen Ignoranz“, die letztlich die Extreme fördere.“ Soso! Der bürgerliche Laizismus (nicht mit Atheismus zu verwechseln!), als Nebenprodukt quasi der bürgerlichen Revolution, soll nun dem bürgerlichen Terrorismus geopfert werden, bzw.: dessen Kritik. Ja, die Extreme berühren sich. Doch anders, als hier behauptet. Das „Abendland“, wie die Pegida-Demonstranten glauben gegen den Islamismus verteidigen zu müssen, ist in Wahrheit nicht durch diesen gefährdet. Ganz im Gegenteil: dessen Aktionen erst ließen die Fiktion zur Realität auswachsen, unterbrachen im Übrigen den Prozess des Anheimfallens ins (Selbst-)Vergessen. Dem „Abendland“, aktuell nicht mehr als eine fast vergessene Projektion des Kapitals auf sich selbst, konnte, ob dessen Krise, nichts Besseres geschehen, als jene, ihm (historisch) unterlegene, Gegenprojektion. Und so legitimieren sie sich wechselseitig – die reaktionären Extreme.
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