Nachtrag:
Ich persönlich neige dazu, alles öffentlich zu machen. Doch den Shitstorm, den ich via Twitter auf diesen Beitrag hin erhielt, möchte ich jetzt doch nicht dokumentieren. Nicht, weil es nicht interessant wäre, oder ich was zu verbergen hätte (via Twitter ist es offen zu lesen), aber aus Respekt diesen Leuten gegenüber. Es handelt sich um eine „Gemeinde“ von Betroffenen – Autisten. Nicht die von mir beschriebenen Autisten, zumindest nicht explizit, sondern tatsächliche Autisten.
Sie haben sich darüber aufgeregt, dass ich den Metapher Autismus so ungeprüft verwende. Dass ich das tue, bestreite ich. Ich sage es offen: ich tue dies natürlich ohne Rücksicht auf gewisse Betroffene, aber nicht ungeprüft.
Doch ist mir nicht nur die Sache wichtiger, sondern auch das Phänomen Sprache. Die menschliche Sprache ist vor allem Metapher. Und wie Metapher so sind: mehr oder weniger zutreffend. Momentaufnahmen des Geistes von seiner Umwelt. Und es dürfte nicht übertrieben sein, zu behaupten, dass die Fähigkeit des Menschen solche Metapher zu bilden, die Quelle seiner ganz besonderen Intelligenz ist (wie die geschriebene Sprache die Quelle des modernen Bewusstseins). Der Witz des Metaphers speist sich aus der Differenz zwischen dem Beschriebenen und der Beschreibung, also aus der Irritation ob des Beschriebenen. Und die menschliche Intelligenz speist sich aus der Differenz zwischen Begriff und Begriffenen. Denn daraus ergibt sich der Zwang zum Weiterdenken, zum weiter-greifen. Das Missverständnis ist sozusagen unverzichtbar für das Verständnis. Und wenn es ein Missverständnis ist, ignorante Politiker als Autisten zu bezeichnen, dann sage ich: es lebe das Missverständnis! Und ich hoffe, dass es genau dieses ist, was alle, gleich auf welche Weise davon Betroffene, zum Nachdenken verhilft. Bei den fälschlich betroffen Gemachten, aber wer wollte das schon sein?, entschuldige ich mich, recht herzlich.
Und diesen Tweet von mir möchte ich stellvertretend für die 5-stündige Auseinandersetzung hierher kopieren:
@Gedankencocktai @PaninaManina: wenn ich all zu sehr betroffen bin, sitze ich auch im Glaskasten: http://t.co/2iSkLjTWay
Kann es sein, dass unsere Regierenden Autisten sind?
Bevor es die Jobcenter gab, also vor der Reform der Sozialgesetzgebung, war es praktisch unmöglich einem Sozialhilfeempfänger die Leistung soweit zu kürzen, dass er objektiv mittellos ist. Auch war es nicht erlaubt, Angehörigen einer Bedarfsgemeinschaft, wie zum Beispiel Kindern, die Leistungen zu kürzen. Doch genau dies wird gemacht. Und mehr noch: rechtswidrige Bescheide werden erlassen. Im Osten der Republik werden die Bescheide bis zu 100 % angefochten, im Hochtaunuskreis sind es noch 50 %. Und was ist die Antwort auf diese Beschwerden? Die Sanktionen werden verschärft! Kann es sein, dass unsere Regierenden Autisten sind? In ihrer eigenen Welt lebend? Glauben die wirklich, sie können mit Gewalt durchsetzen, was rechtlich nicht möglich ist? Und dass das gegen das Grundgesetz verstößt, gegen den Artikel 1, indem die Menschenwürde als „unantastbar“ bezeichnet wird, steht außer Frage. Oder möchte die Große Koalition das Grundgesetz ändern, und den Hartz-IV-Beziehern den Schutz des Grundgesetzes verweigern?
Der Rechtsbruch wird vermutlich von oben gedeckt
So sollte es sein, Herr Bartek. So ist es aber leider nicht! Ich persönlich kenne mehr als einen Fall, dass bei einer Kürzung die Leistung des minderjährigen Kindes mit gekürzt wurde. Und ein minderjähriges Kind kann nicht „unabhängig davon ebenfalls gegen Pflichten verstoßen haben“. Und auch Kürzungen, bzw. Verrechnungen bis auf null sind mir bekannt. Und diesbezüglich eiskalt ein Klageverfahren einkalkuliert wird. Ein solches Verhalten eines Sachbearbeiters ist nur denkbar, wenn er sich von oben gedeckt fühlt. Da es sich um klare Rechtsbrüche handelt. Und ich kenne weitere Rechtsbrüche. Ich bin übrigens beruflich in der Branche tätig, weiß also wovon ich rede. Ich, verweise u.a. auf „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, in Herolds Weblog.
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