Des Katholizismus‘ eigene Aporie

Des Katholizismus‘ eigene Aporie
Es gibt aporetische Situationen, die sich menschlich nicht auflösen lassen und einmal in Gottes gnädigem Gericht geklärt werden.“ Diese so lebensfremde wie wahrheitsferne Scholastik kann nur der behaupten, der daran festhält, dass „die Ehe (…) als Sakrament eine von Gott gestiftete Realität (ist)…“ Dass die „Ehe“ zur Zeit Christis gar nicht existierte, denn, was es gab, war nur die „Familie“, scheint in dieser Behauptung keine Bedeutung zu finden. Und auch, dass diese römische Familie (Famulus = Gehilfe, Diener, Knecht) nicht mehr und nicht weniger als die Herrschaft des sklavenhaltenden männlichen Oberhaupts über Haus, Hof, Vieh, Sklaven und eben auch „die Frau“ war, und darin dem arab.-semitischen Baal weitgehend entsprechend, scheint genauso wenig zu stören, wie die schlichte Tatsache, dass die Liebesheirat, in Form der Ehe dann, wie wir sie kennen, eine moderne Erfindung ist, nämlich recht eigentlich des bürgerlichen Protestantismus‘. Und das ist des Katholizismus‘ eigene Aporie.

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