Erdogan, der Wechselbalg

Erdogan, der Wechselbalg
Wo es scheint, dass Erdogan unter der Welle begraben wird, auf der er bisher so erfolgreich zu reiten verstand – ein neuer islamischer Saubermann, ein „Thomas Münzer“ der türkisch-islamischen Bewegung macht ihm zu schaffen -, erweist er sich als Wechselbalg reinsten Zuschnitts. Die Geister, die er rief, scheint er nicht mehr loszuwerden. Doch seine Beziehungen zu eben jenen Militärs, denen er genau genommen seine Macht verdankt – ohne das Massaker an der Revolutionären Linken im Kontext des von der CIA getragenen Militärputsches unter Kenan Evren, hätte eine islamistische Bewegung in der Türkei keine Chance gehabt -, kommen ihm zu Hilfe. Obwohl dort inzwischen ihm gewogene Militärs zur Verfügung stehen, kann er sich des Geistes dort nicht sicher sein. Alles wird davon abhängen, an welchen Fäden die USA ziehen. Sind doch die Nato und die CIA die wahren Befehlshaber des „tiefen Staats“. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine islamistische „Revolution“ putschistischen Generälen anzuvertrauen.

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