Die Philosophie hat ein Sexismus-Problem, so wie die Klassengesellschaft schlechthin!

Die Philosophie hat ein Sexismus-Problem, so wie die Klassengesellschaft schlechthin!
Zum Jahresende möchte ich Sie mit einem Beitrag konfrontieren, den ich heute an die Redaktion Information-Philosophie gesendet habe. Ich bin Leser dieser Zeitschrift.

Es soll Sie daran teilhaben lassen, wie ich das Problem Mann-Frau etwas gründlicher als gewöhnlich vielleicht untersuche; geleitet von der Erkenntnis Friedrich Engels, dass die erste Klassenteilung in der Geschichte mit der Unterdrückung der Frau zusammenfällt .

Meine Grüße an Sie im Angesicht des neuen Jahres, das in wenigen Tagen beginnt, möchte ich daher verbinden mit der Hoffnung, dass die Hoffnungslosigkeit, die sich in diesem Jahr so breit gemacht hat, auch und gerade ob dieses Umstandes weniger selbstgerecht verbleibt. Gerade meinen Geschlechtsgenossen möchte ich vermitteln, dass die schlimmsten Gemeinheiten, die wir heute womöglich von Frauen erfahren, nicht unbedingt ihren Grund bei Ihnen alleine haben, sondern in den tausenden von Jahren, die dieses Geschlecht als unterdrücktes geformt haben.
In der letzten Klassengesellschaft bekommen wir die verdienten Antworten auf die Unterdrückung und Ausbeutung in allen uns vorher gegangenen Epochen gleich mit.

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Redaktion,

in Ihrem Heft 4/2013 (S. 62/63) beziehen Sie sich auf das Blog Sibylle Anderls in der FAZ vom 22.06.2013, wo Frau Anderl unter dem Titel „Der Aufschrei der Philosophinnen“, der Frage nachgeht, ob die Philosophie ein Sexismus-Problem hat. Auch mich beschäftigt diese Frage schon sehr lange. Daher habe ich hierzu einen Beitrag gepostet, der auch freigeschaltet war, also dort zu lesen. Den Beitrag stelle ich Ihnen per Link aus meinem eigenen Blog zur Verfügung.
Bedauerlicherweise haben Sie die Beiträge der Leser dieses Blogs nur sehr oberflächlich gestreift, um nicht zu sagen: extrem vereinfacht.

Ich persönlich bin kein professioneller Philosoph, nicht Student der Philosophie, noch Professor. Ich betreibe die Philosophie aus politischer Erwägung heraus. Sie ist eine unverzichtbare theoretische Grundlage meiner politischen Überzeugung als Marxist; aber hauptsächlich betreibe ich die Philosophie aus Leidenschaft.

Und da wären wir auch beim Thema. Denn wo Leidenschaft ist, da ist der „Eros“ nicht weit.
Und da liegt natürlich auch das Sexismus-Problem. Von Beginn an. Nicht nur als männliche Domäne, sondern als Domäne des Mannes schlechthin, als Teil dessen Identität.
Was ich in meinem Beitrag darzustellen suchte. Die leicht ironische Darstellung – wozu ich mich ob der Absurdität des vorgeführten Beispiels verführen ließ –, sollte nicht über den ernstgemeinten Inhalt des Beitrages hinwegtäuschen, sowenig wie über den Ernst des Themas selbst. Die Ironie stellt natürlich auch eine Form der Selbstkritik dar. Denn das Sexismus-Problem, das ich als Mann erkenne, lässt sich natürlich nicht dadurch lösen, dass ich mich „entmanne“, sehr zum Bedauern eventueller feministischer Aktivistinnen. Aber auch quer zu dieser ganzen Gender-Diskussion. Man(n) kann seiner Selbstüberhöhung nur selbstironisch begegnen.

Und somit bin ich natürlich nicht damit einverstanden, dass Sie das Thema mit dem Statement Frau Andrea Marlen Essers quasi wieder beerdigen. So lieb das vielleicht gemeint war – von dieser Dame.
Der „aggressive Diskussionsstil“ mag männlich konnotiert sein, erklärt aber für sich rein gar nichts. Bestenfalls wird das Sexismus-Problem verlagert – auf eine mögliche Erscheinungsform des Sexismus.
Bitte beschäftigen Sie sich mit meinem Beitrag. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihn einem breiteren Publikum zur Kritik überließen, also in einer Ihrer nächsten Ausgaben veröffentlichten.

Mit freundlichen Grüßen
Herold Binsack
Oberursel/Deutschland

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