Die Batistas feiern fröhlich Urständ
Kubas ehe schon schmale Wirtschaft hängt fast völlig vom Tourismus ab. Auch die Zigarren -und Rumproduktion wird durch Deviseneinnahmen erst ermöglicht. Und gerade Raoul Castro dürfte klar sein, was das bedeutet. War er doch, bevor er Fidel beerbte, Chef der Militärs. Und die Militärs verwalten den Tourismus. Vor der Parallelwährung musste man als Tourist US-Dollar kaufen. Das verhinderte nicht nur, dass Kuba an die Touristen ausverkauft wurde, sondern ermöglichte den Tourismus überhaupt erst. Mit dem Peso konnte man nicht mal Toilettenpapier erwerben, geschweigen denn Medikamente in den Apotheken. Beides gab es nicht – für die kubanischen Massen. Doch allmählich strömen Devisen aus anderen Quellen, aus Miami zum Beispiel. Mag sein, dass die Dollars der Exilkubaner den Tourismus retten. Doch langfristig wird Kuba in eine US-amerikanische Kolonie verwandelt. Darin Haiti nicht mehr unähnlich. Will heißen: Die Batistas feiern fröhlich Urständ.
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