Zwei Meister des Betrugs
Zwei Pressestimmen, die es in sich haben. Die russische „Nesawissimaja Gaseta“ verweist auf das strategische Ziel der USA: Die Achse Moskau-Peking schwächen. Die ungarische „Nepszava“ entlarvt den frechen verschwörerischen Charakter dieses Treffens. Hier inszenieren sich zwei Meister des Betrugs.
„Nesawissimaja Gaseta“ (Russland): „Die USA versuchen Russland auf ihre Seite zu ziehen – vor allem bei den internationalen Konfrontationen mit anderen Mächten wie mit dem Iran und China. Auch das lässt sich zwischen den Zeilen der Verhandlungen zwischen Trump und Putin in Helsinki lesen. Schon während der Begrüßung haben beide sofort alle wichtigen Punkte des historischen Gipfels abgeklopft. Alles kam wie erwartet. Doch gleichzeitig hat sich der Chef des Weißen Hauses das Thema China auf die Fahne geschrieben. Und nun kann man sich ausmalen, dass er sich wünscht, Putin in diesen Handelskrieg hineinzuziehen.“
„Nepszava“ (Ungarn): „Die gemeinsame Pressekonferenz nach dem Gipfeltreffen in Helsinki ist der Beweis: Diese beiden (Trump und Putin) arbeiten zusammen. Zunächst haben sie es getan, um Trump ins Amt zu helfen, nun tun sie es um ihn auch dort zu behalten. (…) Der merkwürdigste Augenblick des ganzen Gipfeltreffens war jener, als Trump noch vor Beginn des Gesprächs (mit Putin) erst ernst in die Fernsehkameras blickte und dann, als er dachte, dass er nicht mehr gesehen wird, den Kopf zur Seite drehte und mit dem linken Auge Putin zuzwinkerte. Damit ist alles klar.“
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