Das Kapital vermarktet jede „Subversion“ bevor sie erdacht ist

Das Kapital vermarktet jede „Subversion“ bevor sie erdacht ist
Marius Müller-Westernhagen dürfte nicht ganz falsch liegen mit seiner Behauptung, die seien einfach nur unerträglich ignorant. Doch was meint „Ignoranz“ im sog. postmodernen Zeitalter? „Grenzüberschreitung“ wirkt mit Helene Fischers „Atemlos“ wieder eher schämig (fränkisch: schüchtern) adaptiert. Schamlos? Das waren die 68er eh überzeugender – w a r e n! Das Kapital, so zumindest, wenn wir Slavoj Zizek folgen, vermarktet inzwischen jede Subversion schon bevor sie erdacht ist! Nach vorne geht nichts. So geht man zurück, und entdeckt, dass Trumps Elite-Bashing einer neuen Elite schon wieder schmeicheln täte. Einer schmutzig-braunen. Wenig originell, diese Post-(Hip-)Moderne. Und da trifft man auf etwas, was in Deutschland (noch) die Empörungsschwelle erreicht – die Verhöhnung der Holocaustopfer. Dass ein Teil der Jugend sich dieser Provokation bedient, mag pubertär omnipotent daherkommen, doch als Profitkalkül scheint es einen Versuch wert. Zizek meint wohl auch jede „Anti-Subversion“.

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