Für Solidarität, gegen Kulturchauvinismus!

Der folgende Beitrag unter der Überschrift „Für Solidarität, gegen Kulturchauvinismus“ passte der FAZ definitiv nicht ins Wahlkampf-, sprich: Propagandakonzept. Er wurde nicht nur nicht freigeschaltet, sondern auch, wie zu erwarten war, aus mein.faz.net entfernt. Eine indirekte, dennoch deutliche Bestätigung der Richtigkeit meiner These, dass die Forderung nach „Ächtung der Burka“ dazu geeignet ist, der konservativen wie liberalen Bourgeoisie die Diskurshoheit – nicht nur in dieser Frage – zu entreißen.
Doch aufgrund der Wichtigkeit dieses Diskurses, besonders für das Selbstverständnis einer revolutionären Linken, habe ich einen weiteren Versuch gewagt und den Beitrag etwas verändert unter einem anderen Artikel als Leserkommentar gepostet. Und zwar unter dem Titel „Keine Lanze für die Unteilbarkeit der Rechte der Frau“.

Nachtrag: Der 2. Beitrag wurde überraschenderweise freigeschaltet. Eigentlich wollte ich in nochmal korrigieren und den letzten Satz beenden mit: „…,bzw. über vordergründigen Kulturdünkel hinaus.“

Für Solidarität, gegen Kulturchauvinismus!
Wenn sie sagt: „Die Burka gehört verboten“, meint sie eigentlich: „aber wir können oder wollen es nicht“. Den Applaus erhielt sie dennoch, denn dafür: „Denn sie gehört nicht hierher“. Damit hat sie den Konservativen hier als auch anderswo klargemacht, dass es nicht um die Unteilbarkeit der Rechte (der Frau) geht, sondern um ein „kulturelles Privileg“. Ein nur scheinbarer Affront gegen die Neoliberalen in und außerhalb der Partei, die im Zweifel diese Frauenrechte eh der Unteilbarkeit der Rechte des Kapitals unterordnen. Die Burka gehört nicht einfach verboten, sondern „geächtet“. Sie ist ein Folterinstrument dort, wo sie den Frauen mit Gewalt aufgezwungen wird und ein dementsprechendes Propagandamittel, wenn gewisse Frauen sie offenbar „freiwillig“ tragen. Eine internationale Ächtung würde nicht nur die Solidarität betonen, sondern auch den Kulturchauvinismus bekämpfen; und sie wäre nicht mit dem Gedanken der Demokratie unvereinbar. Schließlich gibt es auch für das Hakenkreuz kein demokratisches Recht.

faz.net/aktuell/cdu-parteitag-wiederwahl-von-angela-merkels-was-noch

Keine Lanze für die Unteilbarkeit der Rechte der Frau
Wenn die Kanzlerin sagt, dass sie die „Burka verbieten wolle“, lässt sie die juristische Problematik offen. Denn mit der Botschaft, die da lautet: „denn sie gehört nicht hierher“, reicht sie den Konservativen den ideologischen Fetisch, der ihnen das (vermutlich berechtigte) Gefühl lässt, dass die Kanzlerin hier keine Lanze bricht für die Unteilbarkeit der Rechte der Frau, sondern für „unsere“ kulturellen Werte. Womit sie zugleich gegen den „Kulturrelativismus“ der Liberalen einen erträglichen Affront fährt. Denn die Liberalen verstehen was sie verstehen sollen, nämlich, dass im Zweifel die Unteilbarkeit der Rechte des Kapitals zählt; d.h. der muslimische Geschäftsmann darf weiterhin seine verschleierte(n) Frau(en) ein- wie ausführen. Doch die den Frauen aufgezwungene Burka ist ein Folterinstrument (bzw. Propagandainstrument, wo sie „freiwillig“ getragen wird) und gehört international geächtet, auch und gerade gegen gewisse Geschäftsinteressen, bzw. vordergründigen Kulturdünkel.

faz.net/aktuell/politik/inland/angela-merkel-der-leuchtturm-der-cdu

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