Die Krücke zu einer anderen Identität

Die Krücke zu einer anderen Identität
Nach dem Putsch in der Türkei, unter den Militärs unter Kenan Evren, 1980, wurden die Demokraten und Linken in der Türkei nahezu völlig aufgerieben. So verloren auch die hiesigen demokratischen Türken (bzw. Kurden wie andere Minderheiten) ihren Bezugspunkt zur Türkei, nämlich zu einer „demokratischen Türkei“. Eine Gegenvision nicht nur zur verlassenen realen Türkei, sondern auch zur erfahrenen demütigenden Realität hier in Deutschland. Der Wegfall dieser ideellen Heimat machte dann vor allem die mittlerweile nachgekommene Generation quasi staatenlos. Und so waren und sind sie eine leichte Beute für die osmanische, sprich: antidemokratische Propaganda eines Erdogan. Und dies erklärt auch die Brüche im Bewusstsein dieser Menschen. Die sowohl als eine Art „posttraumatische Belastungsstörung“ als auch „bipolare Störung“ erfasst werden könnten. Und der Doppelpass bleibt vielleicht die letzte Krücke zu einer anderen, vielleicht realeren Identität.

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