Satire vs. unfriedlicher Militanz

Satire vs. unfriedlicher Militanz
Ein typisch deutsches Urteil. Alle Seiten zufriedenstellen wollen und dabei die Sache, um die es geht, zerstören. Satire ist nicht einfach nur Kunst, sondern eine besondere Form hiervon. Und diese Form unterscheidet sich u. a. von allen anderen Formen, z.B. der des Schreibens oder auch der Dramaturgie (erinnert sei hier an die Unterbindung des Fassbinder-Spektakels „Der Müll, die Stadt und der Tod“, was ob des Protestes der jüdischen Gemeinde in Frankfurt nicht aufgeführt wurde; aber nicht verboten) dahingehend, dass sie entscheidend „mehr“ darf, ja mehr soll – wenn man sie ernst nimmt. In der Satire kulminieren alle Formen einer gewissermaßen (noch) friedlichen Militanz „derer da unten, gegen „die da oben“! Wenn nun die Gerichte über das „mehr“ entscheiden, riskieren die Machthaber, dass daraus unfriedliche Militanz erwächst. Ist das gewollt?

faz.net/aktuell/politik/inland/urteil-zu-schmaehgedicht-schlaege-unter-erdogans-guertellinie-sind-verboten

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