Vor Angst in die Schockstarre

Vor Angst in die Schockstarre
Nun, an dem Schweigen der Kanzlerin muss man an und für sich nichts Neues sehen. Sie wägt schweigend ab (und aus) was andere wagen auszusprechen. Doch was gestern evtl. noch als Ausdruck von souveränen Wissen ob der Alternativlosigkeit ihres politischen Handelns gelten konnte, wird ihr heute womöglich als Fantasielosigkeit diagnostiziert, als ein Merkmal autistisch wirkender Verkapselung, ja als Realitätsferne schlechthin. In letzterem einem Erdoğan (gesungen: Erdowahn) durchaus nahe. Von wegen: „Wir schaffen das!“ Es gibt das Schweigen des „wahren Dichters“, wie bei Hölderlin, aber auch das Huhn, das vor Angst in die Schockstarre fällt (wie bei Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren).

Mehr als diplomatische Höflichkeit
Ich weiß nicht, ob Sie das verstanden haben, Herr Lewis. Aber abgesehen davon, dass Sie Satire völlig verkennen (sie ist das absolute Gegenteil von Diplomatie), und offenbar auch nicht zu wissen scheinen, dass die Herrschenden hier und die von ihnen zu verantwortenden Verhältnisse oft genug auf der Spitze der Satire zu tanzen haben, Frau Merkel und ihre „Alternativlosigkeit“ hier mitgemeint sind. Und es geht natürlich um ihr Schweigen und um die Gefahr, dass hinter dem Schweigen mehr steht als diplomatische Höflichkeit!

faz.net/aktuell/politik/ausland/erdogan-fordert-stopp-von-ndr-satire-berlin-schweigt

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