Wer sind wir schon?

Wer sind wir schon?
Aha, ist er endlich angekommen, der „Aufstand der Jungen“ – im Speckgürtel? Doch soll er wirklich so aussehen? Beginnend mit ein wenig Ressentiments gegen „Einwanderung“, und dann die Flucht androhend? Das höre ich auch, dieser Tage, von weniger jungen, nämlich mittelalten, meist kleinbürgerlichen Zeitgenossen. Von denen, die da glauben, dass sie als „Leistungsträger“ dieses Deutschland noch erpressen könnten. Das ist nicht mehr mein Land, anspielend auf Merkels Bonmot, was allerdings umgekehrt gemeint sein sollte/wollte, höre ich da wie dort. Nicht die Androhung auszuwandern, stört mich an diesen Leuten, auch nicht, ja schon gar nicht, wenn sie aus meinem Bekanntenkreis kommen, sondern dieser bigott-larmoyant vorgetragene Dünkel: Wir sind schließlich wer. Vielleicht wäre das jetzt die Möglichkeit zu begreifen, dass in der Gesellschaft des Kapitals nicht die „Leistung“, nicht das „Individuum“, nicht der „Autochthone“ zählt. Und wer sind wir schon?

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