Es geht um Klassenkampf
Gut, dass Sie es mit dem letzten Satz, wenn auch nur indirekt, klar gestellt haben: Oswald Spengler wollte eigentlich niemand diskutieren! Wurde aber schon, auch und gerade in ihren Spalten. Und nicht immer kritisch, wie ich hier bemerkte.
Oswald Spengler hat den „Herrenmenschen“ im „Untergang des Abendlandes“ „morphologisch“ der ökonomischen, ergo: historischen Analyse entgegengestellt. Der Herrenmensch ist ihm natürliches Produkt, auf den ewigen „Auf“ und Abs“ aufsteigender und untergehender Völker. Proimperialistisches Geschwafel a la Heidegger.
Ich denke nicht, dass wir die aktuelle historische Situation auf dieser Grundlage adaptieren sollten. Es geht um mehr als eine griechische Tragödie, bzw. deutsch-griechische Anekdote. In den aktuellen Kämpfen geht es auch um die Frage Krieg oder Frieden.
Wenn wir historisch-kritisch bleiben, nicht scheinhistorisch-fatalistisch, erkennen wir vielleicht den sich anbahnenden, bzw. gar schon länger schwelenden zwischenimperialistischen Konflikt, der da jetzt aber auf einen handfesten Krieg zutreiben könnte.
Und inwieweit die „Herrenmenschen“ nicht einfach nur Geblendete sind – durchaus von der eigenen Macht -, mag nebensächlich erscheinen, ist aber dennoch wichtig, als es darum geht, eine tragfähige Gegenstrategie zu entwickeln. Dafür zu sorgen, dass die Massen dieser Verblendung nicht anheimfallen. Es gibt kein Gesetz der Natur, das den Sozialabbau einhergehen lässt mit diesen Kriegsvorbereitungen. Es geht um Klassenkampf, auch um den nicht geführten.
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