Die Ideologie der herrschenden Klasse verliert ihre Bindungskraft
Nicht nur „Linke“ oder „Grüne“ regen sich über die „Verschwörung“ dieser Bundesregierung gegen das eigene Volk auf. Es sind Menschen aus allen politischen Lagern. Der Mangel an Souveränität wird besonders von den Konservativen entnervt konstatiert. Für den „Antiamerikanismus“ dort gibt es Gründe genug. Wichtigster könnte tatsächlich sein, dass das konservative Weltbild gerade zusammenbricht, also ein ideologischer Grund. Bezüglich der deutsch-amerikanischen Freundschaft stellt sich Ernüchterung ein. Unterfüttert von wirtschaftlichen Interessen. Das von den USA angeführte transnationale Kapital macht sich gerade sehr unbeliebt. Der Teil der deutschen Wirtschaft, der von dieser Freundschaft wenig oder gar nichts hat, bemerkt das Maß der Schädigung. Der deutsche Mittelstand, klassisch konservativ, regt sich über die amerikanische Doppelzügigkeit auf – in Sachen Russlandsanktionen. Die Ideologie der herrschenden Klasse verliert ihre Bindungskraft.
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