Des Kapitals Untergang ist alternativlos

Des Kapitals Untergang ist alternativlos
Erstaunlich naiv, wie hier ein Ökonom argumentiert. Die kapitalistische Ökonomie ist ohne Wachstum nicht denkbar, doch zugleich begründet sich darin ihr ganzes Elend. Denn erstens ist es ein ungleichmäßiges Wachsen, zweitens (daher auch) ein räuberisches (für den geringsten Profit muss es die Ressourcen an Mensch und Natur nachhaltig verschleißen), drittens es ist nur im Kontext seiner Klassenstruktur zu begreifen: also es ist sowohl von objektiven wie auch subjektiven Faktoren getrieben. Und viertens sind es Gesetzmäßigkeiten überhaupt nur, weil das Kapital (ob gerade des letzten Punktes) selber nicht Herr seiner Existenzbedingungen sein kann. So ist es kein Wunder, dass das wichtigste Gesetz, der „tendenzielle Fall der Profitrate“, das am meisten geleugnete ist. Doch dieses Gesetz ist es, was Marxens Kritik der politischen Ökonomie als „immanente Kritik“ erscheinen lässt, also so, als ob das Kapital selber sein größter Feind sei. Also sein Untergang alternativlos ist, nicht seine Existenz.

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