Marxisten und der tendenzielle Fall der Profitrate
Schon interessant, welche Mühe dafür aufgewendet wird, die Evidenz der Klassengesellschaft und deren antagonistischen Gegensätze: Kapitalbesitzer vs. Kapitalnichtbesitzer, um nur ein Beispiel zu nennen, zu umgehen. Ansonsten sagt diese Lektüre einem Marxisten nichts Neues. Auch und schon gar nicht, dass die vom Marxismus eingeführten Begrifflichkeiten und Kategorien mitnichten obsolet geworden seien. Umso mehr verwundert mich Ihre Behauptung, dass ausgerechnet das, was von Marx als zentrales Gesetz, bzw. Tendenz hervor gehoben wurde, nämlich der „tendenzielle Fall der Profitrate“ von vielen Marxisten inzwischen abgelegt worden sei. Es erübrigt sich vermutlich zu sagen, dass das in diesem Moment keine Marxisten mehr sind. Ich verweise hier auf eine dementsprechende Passage in einem Beitrag von mir als Link.
Richtig ist, dass das Kapital das Gesetz zu umgehen sucht, doch gerade dadurch treibt es die Konzentration des Kapitals voran, was ja gerade die Grundlage für dieses Gesetz ist. Monopolprofite (imperialistische Extraprofite) bestätigen eine weitere Tendenz des Kapitals, nämlich die Tendenz zur „Enteignung der Enteigner“ (Marx). Und genau darin besteht der Grund, warum der Kapitalismus entweder vom Sozialismus abgelöst wird, oder barbarisiert.
blogs.faz.net/fazit/2014/07/28/kauft-der-kapitalismus-zeit