Die doppelte Buchführung der Sozialdemokratie
Diesen philosophischen Tiefgang hätte ich dem Martin Schulz gar nicht zugetraut. Solches fällt doch einem sozialdemokratischen Politiker nicht einfach so vom Himmel in die Feder! Kein Hinweis auf wenigstens einen der bekannten diesbezüglichen Vordenker. Ich zitiere da gerne Jeremy Rifkin, der, ganz konkret und schon vor Jahrzehnten, dieses Szenarium gerade den Sozialdemokraten ins Stammbuch geschrieben haben wollte. Und wenn sich schon ein Marxist, wie ich, mit der Begrifflichkeit des „Endes der Arbeit“ (Rifkin) anfreunden muss, dann sollte ein Sozialdemokrat nicht weiterhin den Anschein erwecken, als könnte man die Arbeit noch im Kapitalismus von der Ausbeutung und Unterdrückung befreien. Wird nicht in Brüssel und anderswo gerade von Sozialdemokraten genau das begünstigt, wovor ein Schulz vorgibt zu warnen? Mir scheint das die alte doppelte Buchführung der Sozialdemokratie zu sein. In hehren Himmeln predigen sie Antikapitalismus und auf der schnöden Erde laufen sie jeder Marotte des Kapitals nach.
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