Als hätte er von Brecht gelernt

Als hätte er von Brecht gelernt
Schön und gut. Jetzt wissen wir wieder mal wie gefährlich es ist, auf der „Seite der Wahrheit zu stehen, wenn die Regierungen auf der anderen Seite stehen“ (George Orwell, aus dem Gedächtnis zitiert). Doch wenn auch der juristische Kampf mehr als eine Geste ist – ich wünsche wirklich Snowden die volle Rehabilitierung -, bezeichnet er nicht das eigentliche Schlachtfeld. Es geht um den politischen Kampf. Snowden zeigt sich hier als großer Taktiker. Er weiß, ob der Hypes gleich um welche Helden. So inszeniert er in Etappen ein Geschehen, das immer mehr den Zuschauer zum Akteur werden lässt. Als hätte er von Brecht gelernt. Er setzt nicht nur sein Leben so teuer wie möglich ein, er ködert die Massen. Sein Ziel ist nicht seine Freiheit, sondern die politische Bewegung um die Freiheit. Sollte er in Deutschland aussagen, wird die deutsche Regierung gezwungen, Farbe zu bekennen. Und egal was passiert, es kann eine politische Krise auslösen, in einem nie dagewesenen Ausmaß. Diesseits und jenseits des Atlantiks.

Gottseidank geht es nicht nur um deutsche Interessen
@Schneidereit: Das kommt darauf an, was Sie unter „deutsche Interessen“ verstehen. Und um genau diese Interpretation wird der ganze politische Kampf geführt. Und da dieser Kampf eben nicht nur um deutsche Interessen geführt wird, lautet die Alternative: Kapitalsinteressen vs. die Interessen der Völker bzgl. Freiheit und Demokratie. Ginge es nur um deutsche Interessen, würde der Gegensatz lauten: Landesverrat des deutschen Kapitals vs. Souveränität des deutschen Volkes. Gottseidank, könnte man beinahe sagen, geht es nicht nur um deutsche Interessen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/nsa-affaere-snowden-verpflichtet-berliner-anwalt-12792677.html
faz.net/aktuell/politik/nsa-affaere-snowden-verpflichtet-berliner-anwalt

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