Marxisten sind keine Wachstumskritiker, doch Kritiker des kapitalistischen Wachstums

Diesen Beitrag hat die Redaktion seit gestern noch nicht freigeschaltet. Sende ihn nun das 2. Mal. Auch hier scheut der Blog „Fazit“ offenbar die Auseinandersetzung auf einem gewissen Niveau.
Auch der 2. Versuch war erfolglos. Die Redaktion schaltet den Beitrag nicht frei.
Nachtrag: Nach nunmehr 2 Tagen wird der Beitrag freigeschaltet, gleich alle beide Versuche. Auch eine Art die Debatte zu unterlaufen.

Marxisten sind keine Wachstumskritiker, doch Kritiker des kapitalistischen Wachstums
Jedes Jahr aufs Neue müssten dann Arbeitskräfte vor die Tür gesetzt werden.“ Müssten? Steht das hier tatsächlich im Konjunktiv? Nun ja, alles eine Frage der Perspektive, nicht wahr? Es könnten auch mehr sein.
Doch hier verrät sich der Autor: „Und wieder andere wollen gleich das ganze System umstürzen.“ Also marxistische Umstürzler sind keine Wachstumskritiker. Doch bezweifeln sie den produktiven Gehalt des kapitalistischen Wachstums. Darüber hinaus prognostizieren sie hierbei eine Zuspitzung des Grundwiderspruchs zwischen Kapital und Arbeit, bzw. zwischen den Produktionsverhältnissen (den kapitalistischen Eigentumsverhältnissen) und den durch das Kapital – durch diesen Klassenkampf zwischen Kapital und Arbeit hindurch – rasant revolutionierten Produktivkräften.
Daher die Grundprognose von Marx und Engels im Kommunistischen Manifest: Entweder Kommunismus oder Barbarei.

Das kapitalistische Wachstum zerstört die Basis der kapitalistischen Produktionsweise selber. Und führt das nicht zum Kommunismus, dann eben zur Barbarei. Entweder werden die Produktionsverhältnisse revolutioniert, oder sie behindern die Produktivkräfte – das weitere Wachstum also. Das perverse Wachstum des Finanzsektors – des sog. virtuellen Kapitals, was zu Lasten der Realwirtschaft sich krebsartig ausbreitet –, mag uns davon einen Vorgeschmack liefern.

Daher jetzt auch die konservative Kritik am kapitalistischen Wachstum. Die Konservativen sind ob ihrer Angst alles zu verlieren, nicht so systemblind wie die Neoliberalen. Dennoch wollen sie das System natürlich nicht zerstören. Sie möchten die Barbarei verhindern und den Kommunismus auch. Das ist ihr Dilemma. Daher sind sie in Bezug auf die Kritik am aktuellen Finanzkapitalismus auch das falsche Subjekt. Und wenn ein Frank Schirrmacher sich noch so anstrengt. Und daher ist kapitalistische Wachstumskritik per se eine konservative. Die Konservativen ahnen, dass es das kapitalistische Wachstum selber ist, welches den Kollaps des Systems vor sich hertreibt – und damit immer wieder neue Möglichkeiten für Revolutionen geschaffen werden. Doch in der Tat: das Wachstum stoppen zu wollen, hieße gerade aus kapitalistischer Sicht kollektiver Selbstmord. Das Kapital hat keine Alternative zum Wachstum. Daher ist ja der Klassenwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit nicht aufzuheben. Und genau das macht die Lohnarbeit immer wieder zum revolutionären Subjekt.

Die Lohnarbeit bleibt also das einzig mögliche Subjekt, das objektiv revolutionäre. Denn der Umsturz der Produktionsverhältnisse deckt sich mit dessen Befreiungsstreben. Mit dessen Streben nach Abschaffung der Lohnausbeutung – der Klassengesellschaft. Auch dies bei Strafe des eigenen Untergangs. Denn entweder werden die Klassen auf revolutionäre Weise geschleift, oder eine kleine Oligarchie schleift die Reste jeglicher Demokratie und versklavt den Rest der Menschheit.
Die Losung ist schon ausgegeben – seitens dieser Oligarchie: Neue Weltordnung.
Und wie diese Weltordnung aussieht, das zeigen uns solche Programme wie PRISM.
Es ist höchste Zeit für eine Wende – eine revolutionäre.
Und ich hoffe, dass der Aufruf von Juli Zeh – der Auftakt dazu wird.

blogs.faz.net/fazit/2013/07/26/alle-sind-gegen-wachstum

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