Das eigentliche Geheimnis des Exportwunderlandes Deutschland

Dieser Beitrag wurde von der FAZ-Redakteurin und Bloggerin Lisa Nienhaus überraschenderweise nicht freigeschaltet. Nun gut, seit unserem Zusammentreffen auf der Veranstaltung der Bürgeruni Frankfurt fremdeln wir ein wenig, aber dass wir uns so fremd sind, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ganz offensichtlich geht es den „klugen Köpfen“ hinter dieser Zeitung eben nicht nur um die Verschlechterung des Formats, sondern eben hauptsächlich um die wohlfeilere Unterdrückung allzu kritischer Beiträge. Dass das genau aber ein Grund für die Medienkrise sein könnte, darauf kommen diese Leuten erst gar nicht.

Das eigentliche Geheimnis des Exportwunderlandes Deutschland
Der allerwichtigste „Erfolg“ dürfte wohl in der Senkung der Löhne gewesen sein. Der gesamte Einzelhandel z.B. rechnet sich nur noch, da den Beschäftigten dort Bruttostundenlöhne weit unter dem Existenzminimum zugemutet werden, welche dann die Hartz-IV-Verwaltung auf das Niveau eines „Sozialhilfeempfängers“ – allerdings missgünstig – aufstockt. Und genau das ist das eigentliche Geheimnis – und wie es scheint, gegen alle Krisen gebürstet – des Exportwunderlandes Deutschland. Und wo brutale Maßnahmen durchzusetzen sind, da brutalisiert sich selbstredend auch das dafür verwendete Personal. Und genau das ist der zweitwichtigste Erfolg der gesamten Agenda: nämlich die Installation einer völlig „schmerzlosen“ Sozialverwaltung. Als ich vor mehr als 25 Jahren im Sozialbereich anfing zu arbeiten, war die Welt dort auch nicht völlig in Ordnung, aber, dass ich mich eines Tages dafür schämen müsste, für das, was ich z.B. aus Jobcentern heute beinahe täglich zu hören bekomme, das hätte ich mir nicht träumen lassen. Und ganz im Gegensatz zu der offiziell veranstalteten Propaganda, macht es dort nämlich keinen Unterschied, ob jemand ein „Aufstocker“ ist oder ein Vollempfänger von Leistungen. Die Abschreckungsmaßnahmen gelten grundsätzlich allen.

blogs.faz.net/fazit/2013/03/15/der-hartz-erfolg

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2 Trackbacks

  • Von Anpassung der Löhne auf unterstem Niveau am 20. März 2013 um 11:37 Uhr veröffentlicht

    […] der einen und eine noch gigantischere Staatsverschuldung auf der anderen Seite. Die Zumutungen der Agenda 2010 und die optimierten Statistiken sorgten dafür, dass das Millionenheer an Arbeitslosen – und […]

  • Von Der „Pöbel“ muss (nicht) weichen am 3. April 2013 um 22:30 Uhr veröffentlicht

    […] hoch die Wut kocht, in den Fluren bundesdeutscher Sozial- und Arbeitsverwaltungen, vor allem in den Jobcentern. Die bekannt gewordenen Übergriffe seitens der solchermaßen also ständig Gedemütigten sind für […]

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