Gegenseitige Legitimierung
Ich würde es noch zugespitzter formulieren: Im Ergebnis (wenn nicht gar solches von vorneherein zum Ziel habend) legitimieren sich die Akteure gegenseitig. Der Westen profiliert sich durch seine Krisen hindurch als ewig alternativlos dastehende Demokratie, die boykottierte Seite als gedemütigte Nation. Am Beispiel der publik gewordenen Tatsache, nämlich, dass das transnationale Unternehmen Siemens, in Kooperation mit dem anderen transnationalen Akteur Nokia, dem „Feind“ die Technologie zur Unterdrückung der Kommunikationsmittel unter den Aufständischen überließ, zeigt doch, dass der Gegner nicht das Regime, sondern das opponierende Volk ist. Es soll diesem Volk die Kraft zum eigenen Widerstand genommen werden, nicht gegeben. Denn nichts mehr fürchten die Herren der Welt als ein widerständiges Volk – dort wie hier.
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Ein Trackback
[…] Schon interessant zu beobachten, wie die eine Seite eines Gefechts immer wieder die andere zu legitimieren versteht. Oft auch im Nachhinein. Da beschweren sich die Leute, die nicht müde werden, sich als […]