Das bürgerliche Komplott frontal angreifen!

Das bürgerliche Komplott frontal angreifen!
Die Grünen gehen nun auf Tuchfühlung mit der CDU/CSU, nachdem ihnen die letzten Hochrechnungen die rot-grüne Mehrheit verdorben haben. Und da die SPD dann voll auf Große Koalition setzt, heißt das, dass konservative und liberale Themen den Wahlkampf beherrschen, nicht die sozialen, wie die SPD vollmundig bekundet. Dass dadurch auch die FDP wieder an Profil gewinnen könnte, scheint einkalkuliert. Dennoch: wenn die FDP die 5%-Hürde nähme, wären all diese Projekte gefährdet. Trotz der Krise scheint es nicht leichter, sondern schwerer zu werden, für eine linke Politik. Doch die einzig mögliche linke Politik unter diesen Bedingungen ist dieses bürgerliche Komplott frontal anzugreifen, klar zu machen, dass die Krisenmacher auch die Krisengewinnler sind. Aber ich befürchte, dass „Die Linke“ dafür nicht mal die Semantik besitzt, geschweige denn die Chuzpe. Auch sie reden den Konservativen nach dem Mund, wenn sie von Rückführung der Banken auf das „Kerngeschäft“ faseln.

Menschliche Massen sind eben dennoch keine Schafsherde
So besehen wäre das Verhalten der Massen schizophren. Doch in Wahrheit spiegelt das nur den inneren Konflikt zwischen verschiedenen Bewusstseinsetappen – Bewusstseinsformen – wider. Das falsche Bewusstsein des bürgerlichen Subjekts, jenes „automatische“, wie Marx sich ausdrückte, ringt mit der Erkenntnis, ob der erahnten oder erkannten Nöte. Und da das bürgerliche Subjekt kein wirklich freies ist, entgegen all der Propaganda, neigt dieses Subjekt in solch einer Krise Verantwortung abzugeben, statt zu übernehmen. Es wählt das in Panik versetzte „Schaf seinen Metzger“. Das verschärft aber die kommende Katastrophe, statt diese zu verhindern. Im Unterschied zum Schaf besitzt der Mensch den Willen zum Überleben, und es wird im Kampf ums Überleben mit der Notwendigkeit zum solidarischen Handeln konfrontiert. Lösen die Mächtigen die Krise nicht, können ihnen die Massen eine politische Krise, eine revolutionäre Krise, bescheren. Menschliche Massen sind eben dennoch keine Schafsherde.

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