Das Märchen von der Dienstleistungsgesellschaft entzaubert

Das Märchen von der Dienstleistungsgesellschaft entzaubert
Was Wallraff vielleicht nicht sagt, aber was er ganz offensichtlich tut, ist das Märchen von der „Dienstleistungsgesellschaft“ zu entzaubern. „Mehrwert“ wird eben ganz generell nur bei der Produktion (und der Veredelung) von Gütern generiert. Dienstleistungen verzehren hingegen in aller Regel den Mehrwert. Ganz generell arbeiten Dienstleistungen der Mehrwertproduktion zu. Wenn dennoch für gewisse Dienstleistungen, wie zum Beispiel im Bankgewerbe, hohe Vergütungen bezahlt werden, dann doch nur, weil das Finanzkapital höchstpersönlich daran Teil hat. Die Dienstleistungen im Bankgewerbe sind genau genommen keine Dienstleistungen, sondern Ausdruck der Verfügungsmacht des Finanzkapitals über die Produktion – weltweit. Sie sind das Mittel dieser Verfügungsmacht. Auch dort wird kein Mehrwert geschaffen. Er fließt nur da hindurch und wird bei dieser Gelegenheit abgesaugt. So kommen die „25 %“ eines Herrn Ackermann zusammen.

Immaterielle Werte gibt es nicht
@Kaeflein: Diese sind nur bezogen auf letztlich materielle Werte. Selbst auch die private Telekommunikation dient dem Warenverkehr und zwar nicht nur in Bezug auf die Produktion der „Hardware“ der Telekommunikation selber. Es geht nicht nur um die Produktion und den Verkauf von Telefongeräten (wobei selbstredend Mehrwert entsteht), sondern um die Schaffung und Erhaltung einer Infrastruktur, die letztlich dem gesamten Warenverkehr zuarbeitet. Die Kosten für diese Infrastruktur belasten die Mehrwertausbeute. Sie gehen ein in die Produktionskosten des gesamten Wirtschaftskreislaufs. Doch selbst wenn die Telekommunikation innerhalb der Warenwelt eine innovative Plattform ist, also den Wirtschaftskreislauf bereichert, wird der Mehrwert dieser Innovation in der realen Güterproduktion erst generiert.

faz.net/aktuell/feuilleton/medien/rtl-guenter-wallraff-deckt-auf-dieses-paket-ist-eine-bombe-31-05-2012

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