Die Kontrolle der Gewalt

Die Zensur der FAZ verrät oft mehr als die Texte, die sie freischaltet, bzw. eben komplett nicht freischaltet. Die letzten beiden Sätze (Schrägstellung), hat sie mit dem Vermerk, ich solle „sachlich bleiben“, entfernt. Instinktsicher durchschaute sie wohl in der Anspielung auf die Massaker an Spartakus und seinen Getreuen durch den römischen Feldherren und Putschisten Crassus an der Via Appia die von mir skizzierte Verbindung zwischen Mob und konterrevolutionären Bestrebungen. An solchen Zensuren erkennt man deutlich den Alibicharakter solcher vermutlich ungewollt guten, resp. notwendig „guten“ redaktionellen Beiträgen, wofür sie nun auch meinen (entsprechend gekürzten) Kommentar mitzunutzen sucht.

Die Kontrolle der Gewalt
Mit Baum und Reusch sehen wir wie der ansonsten janusköpfige Liberalismus (soweit man die AfD noch als die blauen Liberalen ansehen mag) sich reflexartig teilt, dann aber auch wieder zusammenfügt. Das ist das eigentlich vorgeführte Drama in dieser Sendung. Denn dazwischen leidet die Kontrolle der Gewalt durch den Staat. Letzterer allerdings gedacht als Repräsentant nicht als Bevollmächtigter eines sog. Volkswillens. Da dieses Volk durch Interessen wie Klassen geteilt ist, wurde die Gewaltenteilung erfunden. Als Lösung wie als Problem. Für die guten wie für die schlechten Tage nämlich. Doch offensichtlich zeigt sich in den schlechten Tagen, wie wenig tauglich. Wie wichtig die Medien dabei sind, wurde oft erwähnt, doch die Justiz ist der gefährdete Hort. Wenn dieser geplündert wird und auf die Straße geworfen, übernehmen die Kreuze die Straßenberandung. Und der feuchte Modergeruch der Leichen sättigt den trockenen Staub.

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