Wofür sind eigentlich diese Waffen für Griechenland?
Eine interessante Geschichte, und wirklich spannend verfasst. Na ja, eigentlich schon ein Roman. Und als solchen dürfen wir diese Geschichte lesen. Keineswegs aber als „Geschichte“ schlechthin. Denn erstens wird die Geschichte bekanntlich von den Siegern geschrieben, und die scheinen im Moment die Deutschen zu sein. Oder wähnen sich etwa hier die Griechen als die Sieger? Und zweitens müssten wir die ökonomischen Daten hinzuziehen. Und die, sind, falls sie überhaupt vorgelegt wurden – in Gänze – seitdem mehrfach überschrieben worden, bzw. sind sehr relativ zu sehen. Tatsächlich ist diese Geschichte nämlich noch nicht abgeschlossen. Griechenlands Schulden sind nachwievor hoch, doch offenbar nicht so hoch, dass es sich nicht leisten könnte, für Waffen aus Deutschland weitere Milliarden auszugeben. Wie ich dieser Tage erstaunt einer Kurzmeldung entnahm. Und ob Deutschland wirklich der Sieger ist…? Oder soll ich besser fragen: Wofür sind eigentlich diese Waffen für Griechenland?
Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen
Das ist ja die Dramatik an dieser Aussage, sie wird im weiteren Verlauf zur These degradiert, bzw. als mögliche (deutsche) Hybris in den Raum gestellt. Ihnen ist vielleicht diese Dialektik entgangen. Am Schluss habe ich meine „Behauptung“ ja selbst in Frage gestellt. Insofern ist natürlich auch Ihre Behauptung bestenfalls eine These. Eine im Moment vielleicht gut begründete. Dennoch, die Verlierer scheinen zumindest ausgemacht: die griechischen Arbeitslosen, kleinen Rentner usw., und der deutsche Steuerzahler. Doch der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, Herr Eckstein. Lediglich das Potential darin scheint vorläufig etwas abgekühlt. Scheint! Im Moment können wir beobachten, wie die Türkei ein Großteil ihres Tourismusgeschäfts an Griechenland verliert. Doch das griechische Volk hat davon bisher wenig. Dafür umso mehr die großen transnationalen Tourismusunternehmen. Ja, sogar türkische Unternehmen kaufen sich ins Griechenlandgeschäft ein, und kompensieren damit ihre Verluste.
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