Ein bisschen „Girls“, ein bisschen „Geschichte der O“

Auch dieser Beitrag fällt der moralischen Instanz FAZ zum Opfer!
Ein bisschen „Girls“, ein bisschen „Geschichte der O“
Ob es sich um autobiografisches Material handelt, oder nicht, lässt sie bewusst offen, damit geschickt die pornografische Fantasie ihrer Leser stimulierend. Die wenig (selbst-)reflektierten erotischen Erfahrungen einer vorwiegend jugendlichen Lesergemeinde aufspießend, doch auf die Gelüste derer zielend, die sich an ihre sexuellen Abenteuer immer weniger zu erinnern vermögen. Ein bisschen „Girls“, ein bisschen „Geschichte der O“. Die aufklärerischen Elemente erscheinen innerhalb eines solchen Genres mehr als aufgesetzt, wenn auch instinktsicher aufgegriffen und marktgerecht verarbeitet. „Nimm dir das Weib, wenn es gerade nicht will“, so Marquis de Sades Überzeugung vom Weib das benutzt sein möchte, hört sich bei Charlotte Roche dann so an: Nimm dir so viele Weiber wie du kannst, denn der Muskel will benutzt sein. Vielleicht meint das eine wie das andere etwas von erotischer Intelligenz preiszugeben: doch der Kopf scheint hier nicht als das aktive Organ angesprochen.

faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/charlotte-roches-roman-maedchen-fuer-alles

   Sende Artikel als PDF   
Dieser Beitrag wurde in Buch- und Filmkritik, Das Feuilleton und das Patriarchat veröffentlicht. Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen. Kommentieren oder einen Trackback hinterlassen: Trackback-URL.

Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen angemeldet sein, um zu kommentieren.