Bloß keine Liebesgeständnisse

Bloß keine Liebesgeständnisse
Wenn ich das richtig beurteile, hat die Kim eine Borderline-Störung. Mutterhass, Drogenmissbrauch, Waschzwang bis zur Selbstverletzung – beinahe alles enthalten. Die Andeutung einer eventuellen sexuellen Störung erhielten wir ansatzweise bei ihrem Undercover-Alleingang ins Milieu. Was aber durch die flotten Sprüche, auch und vor allem der Mutter, herab gespielt wird. Und vor diesem Hintergrund müssten eigentlich auch deren (beider) Bindungsängste betrachtet werden. Für das gestörte Sexualleben – vermutlich eben beider – reicht es nämlich, wenn sie hin und wieder mal gev….t werden – die Kommissarinnen. Die innere Leere mal wieder auffüllen. Männer, die mehr wollen, „schießt“ man/frau „ab“. Die einzigen Geständnisse, die die Kommissarinnen nicht in die Flucht jagen, sind die von Verbrechern. Ich frage mich, was uns dieser Krimi vermitteln soll? Dass wir den Borderliner als emanzipiertesten Normalo schlechthin endlich akzeptieren, und/oder, dass wir ihn fürchten lernen?


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