„Halb Mensch, halb Schwein“
Nicht der Lauschangriff ist der Skandal, sondern das Motiv hierfür. Dieses Motiv verweist auf die Ungerührtheit eines Systems, das sexuelle Ausbeutung solange duldet, bzw. gar deckt, wie es politisch bzw. wirtschaftlich opportun erscheint. Das Verbrechen wird nicht des Verbrechens wegen aufgedeckt, sondern weil es jetzt gerade nützt. So wie es nützlich war, es zu decken. Die Mitwisserschaft Sarkozys und Co. ist für mich daher keine Nebensache, denn sie verweist auf die eigentliche Hauptsache: auf eine Klasse, die solange diskret ist, wie der Bruch der Diskretion nicht nützlicher ist. Und so ganz nebenbei, wenn auch nicht explizit, erinnert mich die Aufarbeitung dieses Skandals an den „Juden Bubis“, an dem ein deutscher Regisseur die ganze Schweinerei des Kapitals, das „Schweinesystem“ zu illustrieren suchte. Auch jener eine Mischung aus Kapitalist und Zuhälter. „Halb Mensch, halb Schwein“.
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