Es wird gegen den inneren Feind mobilisiert

Es wird gegen den inneren Feind mobilisiert
Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg muss europäisiert, die alte Frage nach der Schuld am Krieg ad acta gelegt werden, weil die Europäer demnächst vielleicht wieder losziehen müssen, diesmal gemeinsam.“ Dieser Satz, in seiner dialektisch anmutenden Schnoddrigkeit, spielt sehr raffiniert die Ambivalenz zwischen einer Kritik an Gaucks „Kriegshetzerei“ (Norbert Müller: Die Linke) und dessen Apologetik aus. Doch wir müssen genau hinhören! Zumindest der größte Teil des deutschen Volkes scheint aus den beiden Kriegen doch was gelernt zu haben. Vom deutschen Boden soll nie wieder Krieg ausgehen. Also haben die Mächtigen auch was gelernt: man verkaufe den nächsten Krieg als „alternativlos“, als „Bündnisfall“ nämlich. Und während die militärischen Vorbereitungen auf Hochtouren laufen, wird gegen den inneren Feind massiv ideologisch mobilisiert. Doch wer ist der innere Feind? Eine nahezu ganzes Volk, das sich dem Bündnispartner zu verweigern sucht.

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