Jesuitisch, doch weise?
Es reicht für einen Pontifex nicht, dafür zu sorgen, dass die nun zu befürchtende öffentliche Debatte um das Vermögen der katholischen Kirche ausbleibt. Und genau diesem Ziel scheint diese Entscheidung dienen zu wollen. Er bleibt im Amt, damit der Papst nicht gezwungen wird, sich zu den Behauptungen um die Renovierung des Bischofssitzes dezidiert zu äußern. Doch es bleibt ein Geschmäckle. Und genau damit kann dieser Papst auf Dauer nicht regieren. Mit seinem Bekenntnis zu Franziskus, hat er, wie es scheint, die blutige Spur innerhalb der Kirchengeschichte wieder aufgenommen. Doch wenn das jesuitische Taktik war – die Gerüchte um Sodom und Gomorrha innerhalb der Kirche können heute nicht mehr durch Ketzerverbrennungen beseitigt werden -, dann dürfte er unterschätzt haben, dass die nunmehrige Auferstehung all dieser Gemordeten kein Mythos mehr bleiben wird. Und solches dürfte einem weisen Papst nicht passieren.
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