Das Hütchenspiel der Finanzindustrie scheint am Ende
„Wer Firmenanleihen oder andere Aktiva geschickt bündelt, kann ein Anlageprodukt schaffen, das mehr wert ist als die Summe seiner Teile.“ Nett, wie hier die Dialektik als Hütchenspiel verstanden wird. Das Ganze ist deswegen mehr als die Summe der Teile, da im Ganzen die Bewegung hin zum Zukünftigen enthalten ist. Und interessant dies Eingeständnis, dass die Derivateproduktion die Schulden eben nicht nur auf die Gegenwart Aller verteilt, sondern eben auf deren Zukunft. Dennoch: die Dialektik ist hier fehl am Platze. Es wird ja nichts Neues geschaffen, etwa gar neuer Mehrwert generiert, auch nicht hin zur Zukunft. Doch während die Kapitalrendite bei vielleicht 4 % stagniert, soll sich ja, lt. Herrn Ackermanns Empfehlung, das eingesetzte Geldkapital mit 25 % verzinsen. Wo die Ausbeutung der Lohnarbeit 4 % Profit ermöglicht, will die Bank 25 %. Man muss den Satz nur aussprechen, um klar zu erkennen, was hier gerade passiert: Das Hütchenspiel der „Finanzindustrie“ scheint am Ende.
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[…] zum Vorteil Aller kombiniert werden können. Verrate mir einer wie eines Ackermanns Wünsche nach 25 % Verzinsung seines Kapitals mit meinem Desinteresse an solchen Wünschen […]
[…] Hier wie dort verkommt die Demokratie zum Hütchenspiel @Blum: Niemand hat das ungarische Volk daran gehindert, dieses Regime zu wählen. Mein Einwand gegenüber Brüssel ist ja gerade, dass von dort aus weitestgehend nur formaljuristisch und nicht wirklich politisch argumentiert wird. Die Provokation der Völker Europas nicht zum Gegenstand der Kritik gemacht. Eine solche Kritik richtet sich nämlich nicht bevorzugt gegen die (inneren) Zustände eines einzelnen Mitgliedstaates, wie z.B. Ungarn jetzt, sondern sie hat genau jene Wechselwirkung im Auge, die es lokalen Potentaten erst interessant erscheinen lässt, sich eben nicht nur in der Täuschung des eigenen Volkes zu versuchen. So ist es doch eine Steilvorlage für einen Orbán, wenn ein Juncker z.B., wie vor nicht allzu langer Zeit geschehen, öffentlich darüber räsoniert, wie er einen demokratischen Meinungsbildungsprozess zu manipulieren versteht. Hier wie dort verkommt die Demokratie zum Hütchenspiel. […]