Die Dinge um das Geld sind es
Geld erscheint nur dem nicht als wichtiger Grund, der die Rolle des Geldes nicht wirklich zu verstehen sucht. Geld ist ein mittelbarer, ein vermittelnder Faktor. Wenn Arme weniger Freunde haben, den Arzt nicht oft genug aufsuchen, usw. usf., dann wohl auch deswegen, weil sie nicht selten die Erfahrung machen, dass in dieser Klassengesellschaft selbst Freunde „ihren Preis haben“, und dabei vom guten Arzt mal ganz abgesehen, man eben nur mit möglichst viel Geld diesbezüglich positive Erfahrungen machen kann. Natürlich geht es nicht um das Geld an und für sich, aber eben um die Dinge um das Geld. Und was wäre es für ein schlechter Kapitalismus, dem es nicht gelungen wäre, innerhalb von 200 Jahren Herrschaft, dem Konsumbürger nicht nur seine Werte, sondern eben damit auch den Maßstab für die Messung seines ganz persönlichen Wertes, welcher dann in mehr oder weniger Selbstzufriedenheit übersetzt werden kann, entlang eben jener auf den Gelderwerb ausgerichteten Gesellschaft, aufzuzwingen?
Zuviel Denken macht auch krank!
@Nils Kuhs: Ich weiß nicht, in welcher Welt Sie leben, aber gerade am Beispiel mit dem Arzt ließe sich meine These doch glänzend belegen. Die Gesundheitsversorgung für die Masse der Bevölkerung ist derart zusammengeschrumpft, dass sie eigentlich schon überflüssig ist, wenn nicht gar völlig schädlich. Dennoch ernährt sie ihren Mann, wenn auch nur in der Pharmaindustrie. Alles was darüber hinausgeht, verlangt schon den ganzen Mann, den der das Geld hat, Extrageld. Immer mehr Medikamente und Behandlungsmethoden sind ohne Zuzahlung nicht zu erhalten, bzw. müssen überhaupt privat abgerechnet werden. Dem Privatversicherten hingegen steht die Welt offen. Die Rede ist von der 2-Klassengesellschaft im Gesundheitswesen. Nie davon gehört? Und den metaphorischen Gehalt meiner Aussage bzgl. selbst „der Freunde, die ihren Preis haben“, das wollen Sie wohl auch nicht verstehen? Was soll ich dazu sagen? Bleiben Sie so wie sind. Zuviel Denken macht nämlich auch krank!
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