Welche Schönheit hat ein Inneres, genannt Hirn?

Welche Schönheit hat ein Inneres, genannt Hirn?
Also doch nicht die Renaissance eines dionysischen Kultes, sondern, ahnend, dass unsere Körperlichkeit nicht mehr von langer Dauer sein könnte, die künftige, nämlich posthumane, „Ästhetik“ vorwegnehmend. Dionysos in allen Ehren, doch in der Prothese auch herrscht der Geist Apollons. Wir werden dereinst, tanzend um denselben, von diesem „entmannt“. Während dem Körper (und sogar dem Geist) immer perfektere Prothesen zugeführt werden, wird schon daran gearbeitet, wie die Hirne zu scannen sind, ja der Kohlenstoff zu entsorgen. Der Fluss der Neuronen, nicht die Bewegung von Muskeln, wird da in nicht allzu langer Ferne zu „abstrakter Arbeit“ gerinnen, den breiten Strom, genannt Kapital, aufmassend. Doch: So vergeblich wie man das Higgs im Vakuum eines Weltalls sucht, so auch eine Ästhetik hinter den schwarzen Löchern des Kapitals. Welche Schönheit hat ein Inneres, genannt Hirn, wenn dieses nur noch Information umkörpert?

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