Die Fähigkeit zur Revolution gegen sich selbst
Hobsbawm widerlegt eigentlich überflüssigerweise, dennoch schlagend, den bekannten Dummspruch, und stellvertretend für die diesbezüglichen Plagiate hier mal Fontane zitiert: Dass, »wer in seiner Jugend kein Kommunist war, (…) kein Herz (hat), wer es im Alter noch immer ist, (…) keinen Verstand.« Doch demonstriert Hobsbawm schon einen besonderen Anspruch an das „Kluge“ im Alter. Es genügt nicht Marxist zu sein. Die Fähigkeit zur Selbstverleugnung (nicht nur als Ausdruck einer klugen Inszenierung des Selbst), sollte den altgewordenen Marxisten mindestens so auszeichnen wie die jung gebliebene Intelligenz und den Witz des Alters. Und dies nicht nur wegen der Macht des Klassenfeindes allein, sondern ob jenes „notwendigen Phantasmas eines Automatischen Subjekts“ (Marx), das auch den Revolutionär ereilt, wenn dieser seine Fähigkeit zur Revolution gegen sich selbst verliert. Wenn der Kommunismus auch desavouiert ist, zumindest der, den wir dafür hielten, ein Marxismus muss das nicht sein.
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