Vermeidbares oder unvermeidbares Phantasma?
„..aber warum mag plötzlich keiner mehr diejenigen, die die Stellen schaffen?“ Vielleicht ist dieser – am wenigsten noch anekdotische Halbsatz – es wert, diskutiert zu werden. Es stellt sich die Frage, inwieweit hier ein vermeidbares oder ein unvermeidbares „Phantasma“ des Kapitals (als Subjekt) vorliegt. Marx nannte es noch ein unvermeidbares. Allerdings sollte man annehmen, dass nach rund 150 Jahren selbst der Selbstverblendetste einen Lernprozess durchgemacht hat. Und Marx ist zumindest in den demokratischen Ländern frei zugänglich. Das Kapital stellt nur das Kapital zur Verfügung. Die Arbeitsplätze werden von den Arbeitenden selber „zur Verfügung“ gestellt. Und zwar einfach dadurch schon, dass sie es tun: nämlich sich als Lohnarbeiter anbieten. Erst so wird es dem Kapital möglich, den Mehrwert sich anzueignen, welcher nicht nur sein Kapital bildet, sondern damit seine ganze Gestaltungsmacht. Sollte diese Entscheidung der Lohnarbeit mal anders ausfallen, stürzte der ganze Popanz.
faz.net/aktuell/wirtschaft/weltwirtschaftsforum-davos-sucht-den-moralischen-kompass-26-01-12
Ein Trackback
[…] ist die Kehrseite des bürgerlichen Individualismus, besser: die ideale Ausformulierung des Phantasmas bzgl. eines solchen. Der Banker und der Anarchist, soweit nicht gegeneinander in Waffen stehend, […]