Die komische Figur des (Ver)bürgerlich(t)en
@Hermann: Oder: der Doktorvater hatte schon selber schreiben lassen. Denn nur so erklärt es sich, dass er das Plagiat des Plagiats nicht erkennen mag. So weit zum Thema der Qualität unseres akademischen Betriebs. Und ich kann mir eben nicht vorstellen, dass nur in Bayreuth so gepfuscht wird. Allerdings wird es in solch reinen CSU-Seilschaften besonders dreist zugehen. Und wir amüsieren uns über den österreichischen „Herr Inspektor“ („Ohne Pass über die Grenze“, Franz Kafka, letzter Zugriff: 09.03.2011) so herrlich, wie auch über den italienischen „Dottore“ in der Commedia dell’arte. Die Tragödie um Guttenberg, bislang war sie eine – eine Tragödie, wenn auch eine abgeschmackte -, verliert so langsam jede Substanz. Und dass die Postmoderne noch einmal die „große Komödie“ hervor zu bringen vermag, im Stil eines Molières oder eben der Commedia dell’arte, will ich noch nicht glauben. Die Herrschenden sollten sich davor hüten, das hier gerade Vorgeführte zu unterschätzen. Eine Opera buffa wird das auch nicht mehr abgeben. Das Volk ist nicht mehr der „Bauer“, und es hat das wahre Leben zur Bühne. Zur komischen Figur – auf dieser Bühne – wird zunehmend der Aristokrat, der (ver)bürgerlich(t)e. Und dies in seiner eigenen Epoche.
faz.net/Plagiatsvorwürfe: Guttenberg schrieb auch bei seinem Doktorvater ab, 09.03.2011
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[…] Methode. Auch wenn solches nicht strafbar ist – vermutlich -, wäre es doch verwerflich. Der Doktortitel wäre da jedenfalls fehl am Platze. Was völlig anderes wäre, wenn man gleich zu Anfang/im Vorwort […]
[…] „Aufklärung“? Wo doch nur Vertuscher in Erscheinung treten. Wo alle Welt aber weiß, welche Seilschaft dort an der Macht ist, da kommt so was nicht gerade überzeugend daher. Das Plagiat scheint zudem […]