Patriarchalische Einfalt

Patriarchalische Einfalt
Was auch immer die Amazonen waren, und selbst wenn sie nur ein Mythos gewesen wären, so waren sie doch die Negativseite des Patriarchats, oder auch die positive, je nach Betrachtung. Auf jeden Fall die weggeblendete. Und was die Amazonen vermutlich auch den Griechen schon so interessant machte, war ihr offenbar nicht wegzublendendes schlechtes Gewissen, ob der Rechtlosigkeit (wie Bedeutungslosigkeit) der griechischen Frau. Ihre Angst gar, vor der Rache dessen, was die Griechen mit ihrem Eros als gebändigt sehen wollten: dem „Chaos“, dessen erste Göttin eben eine weibliche, eine Muttergöttin war. Gaia (indogermanisch: die Gebärerin) war demnach doch die erste unter allen Göttern. So zumindest nach Hesiod.
Was aber könnte uns heute die Amazone bedeuten, mal abgesehen von dem Schimpfwortgehalt. „Du Amazone!“, klingt irgendwie immer noch nicht gut, oder?

Also, mal abgesehen davon, dass die Grabfunde aus den Kurganen, wirklich „sehenswert“ sind, das sind sie wirklich, hätte ich doch gerne eine kritische Reflexion darüber. Verweisen die Skythengräber nun auf eine Historische Epoche vor dem Patriarchat, matristische Zeit genannt, wie bei Bornemann , oder etwa nicht? Beginnen wir nun endlich die Geschichte neu zu begreifen und insbesondere da die marxistischen Vorarbeiten endlich zu schätzen (Engels: Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates, Bornemann: Das Patriarchat), oder konsumieren wir das einfach, in unserer, will heißen: des Mannes offenbar, so einfältigen Art.
Das will ich wissen, und nicht wie schön die Ausstellung ist!

Stichwort: Sexualität im Alter
@Franket: War das jetzt eine Antwort oder eine Frage? Sollte es eine Frage sein, dann empfehle ich einen Blick oder auch zwei Blicke in mein Weblog. Mit dem Thema Eros beschäftige ich mich auch. Stichwort: „Eros“. Andernfalls gehe ich davon aus, dass Sie das Thema womöglich mehr beschäftigt als mich, insbesondere unter dem Stichwort: Sexualität im Alter. Doch empfehle ich dann auch einen Blick in mein Blog, Stichwort: „Ein liebender Mann“. Sie wissen schon, dieses Werk von Walser über Goethes späte Liebe zu jener blutjungen Dame, worüber sich Goethe auch in den Marienbader Elegien ausgeweint hatte. Wie man dieses Thema, gerade im Alter, mit etwas mehr Stil angeht, als Goethe und Walser zum Beispiel, dazu äußere ich mich da.
Viel Spaß beim Lesen.

faz.net/blogs/antike/archive/2011/02/11/amazonen-in-speyer-last-minute

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Ein Trackback

  • Von Grund zur Revolte am 26. März 2011 um 21:15 Uhr veröffentlicht

    […] was ich über Walser schrieb, das wurde von der FAZ gesendet. Es wurde diskutiert gar auch das, was ich über den verdorbenen Goethe so schrieb . Über jenen, der da glaubte, er dürfte einem jungen Mädchen den Hof machen. Dieser schamlose […]

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