Ist das Ihr blinder Fleck?
Dieses Interview ist mir entgangen, sonst könnte ich mehr dazu beitragen als nun diese Stilkritik, Kritik an Ihrem Stil. Ich bin überrascht, über diese böse Polemik, mit so wenig Substanz. Ist das wirklich der Beißreflex auf Žižeks „Verteidigung“ eines Kommunismus‘. Ich sage „eines“, denn genau jenen, den Sie unter Stalinismus zu kennen glauben, dürfte es mit Sicherheit nicht sein. Ich finde, dass es einem Feuilletonchef anstünde, sich dabei wenigstens mit ein paar Thesen aus seinem Hauptwerk „Die Parallaxe“ auseinander gesetzt zu haben, mit jenem wenig strukturalistischen nämlich dialektisch-materialistischen Ansatz, einen, der gar Kant wieder ins Geschehen gebracht hat – Marx wäre da nicht begeistert von. Auch mir gefällt der Strukturalismus nicht, aber da gibt es auch andere Kontrahenten, der wichtigste ist erst kürzlich auch hier in der FAZ behandelt worden – posthum, Lévi-Strauss nämlich. Wo ist da die Kritik, ihre Kritik, am Original? Es scheint nicht der Strukturalismus zu sein, gleich ob post oder nicht, der sie stört, sondern eben dieser Unwille, sich abzugrenzen, von jenem Untoten, Kommunismus genannt! Marxist zu bleiben, irgendwie, ja gar Kommunist, das ist wohl Tabu! Was gefällt Ihnen genau daran nicht? Oder ist das Ihr „blinder Fleck“ (Parallaxe)?
faz.net/Slavoj Žižek: Denker ohne Punkt und Komma, von Christian Geyer, 10.11.09
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[…] es dann aber anders lesen, als es präsentiert ist, von Suhrkamp, die „Lücke“ mitdenken. Mit Žižek wäre die „Lücke“ ehe das einzige, was „existiert“. Ist es das, was uns auch die Autorin […]
[…] sein, also selbstkritisch, aber „ohne Ideologie“?, das ist eben so ein „blinder Fleck“ (Žižek) – eine Selbsttäuschung, wenn nicht gar Sinnestäuschung. Das „eigene Selbst“ wäre so eine […]