Einfache Wahrheiten

Einzig alternativlos – der Sozialismus
@Dietz: Aus dieser Perspektive ist einzig der Sozialismus alternativlos. Er erkennt keine Eigentumstiteln (an Produktionsmitteln, Ihre persönliche Kiste Zigarre o.ä. bleibt Ihnen) mehr an, somit auch keine Schulden diesen gegenüber. Der sozialistische Staat annulliert damit auch seine Schulden (nicht wirklich seine, die seines kapitalistischen Vorgängers) gegenüber den Banken.

Einfache Wahrheiten
@Willi-Kurt und alle anderen: Gibt es überhaupt irgendeinen Ökonomen dessen Voraussagen in den letzten 30 Jahren eingetroffen wären, ich meine nicht einen jenen, der da im Nachhinein behauptet, dass er das vorausgesagt hätte – wie Krugmann, wo man vom ihm diesbezüglich nichts findet, außer das, was auch jeder Stammtischökonom vorher schon gewusst haben wird (wenn die Blase platzt, machen wir uns alle schmutzig, oder so ähnlich, oder: „wenn sie platzt kommt das einem 3. Weltkrieg gleich“– letzteres stammt allerdings von Greenspan, nicht von Krugmann).
Und ich meine auch nicht solche Ökonomen, die sich mit dem Orakel der Geldwirtschaft beschäftigten, ohne den Bezug zur Realwirtschaft herstellen zu können. Wo ist der Ökonom, der die Problematik der Überproduktion, der Unterkonsumption unter dem Aspekt der lustigen Geldvermehrung durch den Zertifikaten -, Derivatenhandel, bzw. dem Handel mit verbrieften Krediten, behandelt? Wo der, der die Kriegspolitik der USA, wie überhaupt des Kapitals, in diesen Rahmen stellt?
Wo ist denn das Steuerungselement – Markt -, wenn dieses frei floatend von jeder x-beliebigen Stelle aus manipuliert werden kann, so wie das Geld im Übrigen?
Man sprach das der Börse einmal zu (was schon immer eine Lüge/Selbsttäuschung war! – Ist es nicht wahr, dass jede große Krise von den Börsen ausging?), aber was ist denn die Börse, wenn nicht einfach nur eine Ansammlung Junkies, mal nett ausgedrückt? Wo ist denn da der Drogen-/Suchtbeauftragte?
Natürlich war die Krise voraussehbar, aber das sollte sie doch gar nicht! Ich behaupte, dass solche oder ähnliche Analysen in Wahrheit nicht gewünscht wären, da sie das Geschäft mit der Spekulation wie die Ausbeutung überhaupt gewaltig störten. Bafin hat nicht versagt, Bafin hat funktioniert, im Sinne des Systems. Dass das System anders funktionieren soll, ist demnach pure Ideologie.
Was bleibt, ist doch nur die selbstmörderische/verräterische Haltung: die Krise wird’s wieder richten! Was wird sie richten? Ein Massenelend wird sie herrichten, unter den Herrschenden neue Verteilungskämpfe einrichten, die Welt in einem wirklichen 3. Weltkrieg hinrichten. Und sie wird die Massen zurichten, für ein solches Gemetzel. Solch ein Zynismus geht an die Grenzen dessen, was Menschen überhaupt verstehen, verstehen wollen.
Und doch sind es genau solche Selbstmörder, solche Zyniker, die den Kapitalismus unaufhörlich, wenn auch auf schrecklichen Wegen, in Richtung Sozialismus treiben, systemische Selbstmörder, notorische Mörder, handverlesene Verbrecher, das erkennt das konservative wie liberale Kapital sehr wohl, es hofft nur, dass die arbeitenden Klassen das nicht erkennen, sich ein weiteres Mal täuschen lassen. Denn das ist die jeweils einzige Zukunft – das „Weitere Mal“.
Das Kapital kann nämlich gar nicht anders, als so weitermachen.
Daher diese Kapriolen, jene Milliardenverschwendungen – Kaufen oder Nichtkaufen, dieser oder jener Bank, dieses oder jenes Unternehmens -, denn es gäbe natürlich eine billigere Option: Nein, nicht Insolvenz! – Enteignung! Nicht einer oder mehrerer Banken, nein des ganzen Kapitals, Abschaffung des Eigentums an Produktionsmitteln, Annullierung aller Staatsschulden, Übernahme der gesellschaftlichen Produktion durch die Kräfte der Produktion, den gesellschaftlichen, der organisierten Arbeiterklasse. Abschaffung des Kapitals, der Marktwirtschaft. Abschaffung der Klassengesellschaft. Solche und ähnliche Erkenntnisse schaffen sich Durchbruch, allmählich, stockend, unsicher, tastend, und vorerst noch sehr konfus formuliert. Woher soll auch mehr Klarheit kommen? Mehr Theorie, eine bessere revolutionäre Praxis? Ist der Sozialismus doch vom Teufel, der Feind der Freiheit, wie überhaupt der Unfähigkeit längst überführt. Der Grund für so und so viele Millionen Opfer! – von den Opfern des Kapitalismus spricht man dagegen kaum, sind diese doch auch all zu schwer zu zählen. Wie zählt man auch abstrakte Opfer? Solche, die nicht wären, hätte es das Kapital nicht gegeben? Und die realen Opfer rechnet man ehe dem Klassenfeind zu, nicht wahr? Hitler war, weil es einen Thälmann gegeben hat. Die Nazis gab es, weil es die Kommunisten gab. Pinochet gab es, weil das chilenische Volk verantwortungslos war, denn mit Kissinger ausgedrückt: „Ich sehe nicht ein, warum wir zulassen sollen, dass ein Land wegen der Verantwortungslosigkeit seines eigenen Volkes marxistisch wird.“ („CIA“ –Tim Weiner, vgl. „Selbst verschuldet“)
Nur Sozialismus ist nicht einfach nur ein System, es ist das System, das Menschen aus ihm machen. Hierin anders als im Kapitalismus, denn der Sozialismus ist nämlich kein abstrakter Selbstläufer. – Es gibt hier keine unsichtbare Hand. Vorausgesetzt man läuft nicht in die Fallen des Kapitals, in seine Gesetzmäßigkeiten! Mehr als je zuvor, ist es abhängig vom Lauf des Klassenkampfes, von der Bewusstheit des revolutionären Subjekts.
Betriebsbesetzungen schaffen da Lichtblicke rein, daher sind sie so gefürchtet. Und sie werden zunehmen. Wichtig nur die Erkenntnis: Solange das Kapital daneben existiert, stört das den Lauf des Kapitals überhaupt nicht, sondern nur zeitweise ein wenig die Herrschenden, die, die nichts von ihrem Handwerk verstehen, und natürlich die Ideologen des Systems, die, die für Verwirrung zu sorgen haben, und manchmal auch sich selber verwirren.
Denn sie sind kein Sozialismus, solche Betriebsbesetzungen, sowenig wie der Staatsbesitz im Kapitalismus.
Einfache Wahrheiten? Ja, daher sind sie so verleumdet!

faz.net/blogs/chaos/archive/2009/07/06/aufschwung-ohne-ende-bis-zum-bitteren-ende

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3 Trackbacks

  • Von In der Epigene wird Werbung bald sein am 16. Juli 2009 um 19:52 Uhr veröffentlicht

    […] Gesellschaft und damit zum Thema Werbung auslassen. Das habe ich an anderer Stelle mehrfach getan („Einfache Wahrheiten“). Nicht hier, nicht heute. Ich denke, so mancher Kollege hier, wird mir dafür dankbar sein. @Don […]

  • Von Der ganz normale Wahnsinn ist ausreichend am 28. Dezember 2009 um 17:57 Uhr veröffentlicht

    […] Zahlen krisenbereinigt sozusagen wären. Denn ich nehme weiterhin auch an, dass schon der der ganz „normale Wahnsinn“ […]

  • Von Die 30er lassen grüßen am 7. Januar 2010 um 21:26 Uhr veröffentlicht

    […] allem“ (ebenda). Auch diese Analyse, die schon wesentlicher besser ist als alles, was bisher von Ökonomen verbreitet wurde, geht von einer einzigen Möglichkeit/Wirkung aus. Deflation, die einhergeht mit […]

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